Bielefeld (ots) - Immer noch fände fast jeder zweite Deutsche das Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA gut. Das erstaunt, weil seit Monaten eine überaus emotional geführte Kampagne gegen TTIP läuft, die sich aus dem Baukasten antiamerikanischer Vorurteile bedient aber mit dem wahren Stand der Verhandlungen so gut wie nichts zu tun hat. Nicht-Regierungsorganisationen wie foodwatch oder Campact haben hunderttausende Protest-Unterschriften gesammelt, unterstützt wird die Bewegung auch von den Grünen und der Linken. Keine Befürchtung ist zu hergeholt um nicht ordentlich Angst und Schrecken zu verbreiten: Es geht um Chlorhühner und Hormonfleisch auf dem Teller, um böse US-Konzerne die per Geheimgerichte alle europäischen Umwelt- oder Gesundheitsstandards außer Kraft setzen und es droht eine Privatisierung sozialer Daseinsvorsorge. Dass sich dieses groteske Zerrbild bei den Bürgern noch nicht verfestigt hat, ist eine positive Überraschung. Vielleicht hat sich doch herumgesprochen, dass das Freihandelsabkommen vor allem dem Abbau von Zöllen und der Vereinheitlichung industrieller Standards dient. Und es lässt sich offenbar auch nicht völlig unterdrücken, dass gerade ein Exportland wie Deutschland von solchen Erleichterungen profitieren würde. Vielleicht bewegt das Ergebnis der Umfrage die Gegner dazu, sich künftig stärker auf den tatsächlichen Stand der Verhandlungen zu beziehen und in in ihrer Empörung ein paar Gänge herunterzuschalten.
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