
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
SPRUCH
"Ewige Unzufriedenheit ist das mit Abstand wirkungsvollste empfängnisverhütende Mittel gegen Augenblicke des Glücks." (Ernst Ferstl)
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag der Kultur" geschlossen.
DIENSTAG: In Russland wird der "Tag der Einheit des Volkes" mit ruhendem Handel begangen.
TAGESTHEMA
In China ist der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor wegen der Schwäche des Immobilienmarktes im Oktober auf den niedrigsten Stand seit neun Monaten gesunken. Nach Angaben des chinesischen Verbands für Logistik und Einkauf lag er bei 53,8 nach 54,0 im September. Der Index lag damit aber weiter über der Marke von 50,0, die auf eine Expansion der Wirtschaft hindeutet. Der chinesische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe war im Oktober ebenfalls rückläufig. Er ist mit 50,8 auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten gefallen, hatte der Verband bereits am Wochenende mitgeteilt. Im September hatte er noch bei 51,1 gelegen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
HSBC
Nachfolgend die Konsensschätzungen zum dritten Quartal (in Mio US-Dollar):
3. Quartal Erg.vSt. MITTELWERT 5.011 Vorjahr 4.530
Weitere Termine:
07:00 IE/Ryanair Holdings plc, Ergebnis 2Q
07:00 CH/Holcim Ltd, Ergebnis 3Q
10:00 DE/Audi AG, Ergebnis 3Q
18:00 FR/L'Oreal SA, Umsatz 3Q
Im Laufe des Tages:
- DE/alstria office REIT-AG, Ergebnis 9 Monate
DIVIDENDENABSCHLAG
Inditex SA: 0,242 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
-IT 09:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Oktober PROGNOSE: 50,5 zuvor: 50,7 -FR 09:50 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Oktober (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 47,3 1. Veröff.: 47,3 zuvor: 48,8 -DE 09:55 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Oktober (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 51,8 1. Veröff.: 51,8 zuvor: 49,9 -EU 10:00 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Eurozone Oktober (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 50,7 1. Veröff.: 50,7 zuvor: 49,9 -US 16:00 Bauausgaben September PROGNOSE: +0,8% gg Vm zuvor: -0,8% gg Vm 16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Oktober PROGNOSE: 56,0 Punkte zuvor: 56,6 Punkte
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine relevanten Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.008,60 -0,14% Nikkei-225 Kein Handel wg. Feiertag Shanghai-Composite 2.434,27 +0,58% INDEX zuletzt +/- % DAX 9.326,87 +2,33% DAX-Future 9.330,50 +1,98% XDAX 9.331,39 +1,99% MDAX 16.134,25 +1,76% TecDAX 1.242,32 +1,15% Euro-Stoxx-50 3.113,32 +2,55% Stoxx-50 2.998,27 +2,00% Dow-Jones 17.390,52 +1,13% S&P-500-Index 2.018,05 +1,17% Nasdaq-Comp. 4.630,74 +1,41% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 151,06% +17
FINANZMÄRKTE
EUROPA
AUSBLICK: Novemberhaft trist dürfte der Monatsbeginn an Europas Börsen sein. Vorbörsliche Indikationen deuten auf Stagnation hin, nachdem der Oktober mit einem Minus des DAX von 1,6 Prozent bei überdurchschnittlichen Börsenumsätzen aus Bullensicht ein Ausfall war. Einkaufsmanager-Indizes aus China für das verarbeitende und das Service-Gewerbe sind im Oktober jeweils leicht zurückgegangen. Das sorgt in Schanghai für steigende Kurse. "Man setzt dort wie immer bei wackeligen Konjunkturdaten reflexartig auf die chinesische Notenbank", sagt ein Händler. Möglicherweise bringen Einkaufsmanager-Indizes im Oktober aus der Eurozone am Vormittag Bewegung in die Kurse.
RÜCKBLICK: Der Auslöser der Jubelstimmung kam aus Fernost. Japans Notenbank hat die Geldschleusen noch weiter geöffnet. Die Inflationsrate im Euroraum stieg im Oktober zwar leicht. Allerdings war die Kernteuerung überraschend gefallen. Damit erhöhe sich der Druck auf die EZB, zu handeln, hieß es. Der Euro fiel in der Folge erstmals seit August 2012 unter 1,25 Dollar. Während der Dollar stieg, sank der Goldpreis in Reichweite eines Vierjahrestiefs. Während die Wettbewerber Air France-KLM und Deutsche Lufthansa unter den Kosten von Streiks leiden, hob IAG den Ausblick an. Der Wert legte 5 Prozent zu. Telecom Portugal sprangen um 9 Prozent. Einmal mehr gab es Spekulationen, dass der Telekommunikationskonzern übernommen werden könnte. Sogar ein Übernahmekampf hielten Anleger für denkbar.
DAX/MDAX/TECDAX
Seit dem 16. Oktober hat der DAX eine Rally von 11 Prozent hingelegt. Die Aufwärtsbewegung ging durch alle Branchen, die größten DAX-Gewinner stellten Infineon - dank guten Vorlagen des Wettbewerbers RF Micro Devices-, Volkswagen und Lanxess. Nur Linde schlossen mit einem Abschlag von 2,4 Prozent als einziger DAX-Wert im Minus. Nach der Gewinnwarnung des Vortages fuhren Investoren ihre Anlage zurück. Fuchs Petrolub stiegen um 4,7 Prozent. Der Schmierstoffhersteller hatte im dritten Quartal überraschend gut abgeschnitten. Klöckner & Co gewannen 4,4 Prozent, nachdem die Deutsche Bank den Wert weiter zum Kauf empfohlen hatten. Nach einer Jahresperformance von 48 Prozent machten Anleger bei RIB Kasse, die Aktie schloss 6 Prozent leichter. Auch ein verbesserter Ausblick half nicht. Bei C.A.T. oil setzten Anleger auf ein Übernahmeangebot durch Joma, die Aktie legte 3,6 Prozent zu.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (21 Uhr): 9.334 (XETRA-Schluss: 9.327) Punkte
Unspektakulär verlief der nachbörsliche Handel am Freitag nach Aussage eines Händlers von Lang & Schwarz. Es habe nur noch wenige Impulse gegeben, so der Teilnehmer weiter. Die Umsätze seien daher auch recht gering gewesen. Die Aktie von C.A.T. Oil wurde zwei Prozent höher gestellt, nach einem Schlussstand von 15,20 Euro. Joma Industrial kontrolliere 47,7 Prozent an C.A.T. Oil, teilte das SDAX-Unternehmen mit. Deshalb wird nun auch ein Pflicht-Übernahmeangebot an die restlichen Anteilseigner fällig.
USA / WALL STREET
Die Bank of Japan (BoJ) hat zum Wochenausklang für steigende Kurse an der Wall Street gesorgt. Hatte die Fed mit ihrem allgemein erwarteten Ausstieg aus dem Wertpapierkaufprogramm nur für wenig Aufregung an den Börsen gesorgt, legten die Kurse nach den überraschenden zusätzlichen Stimulierungsmaßnahmen der japanischen Notenbank kräftig zu. Sowohl der Dow-Jones-Index als auch der S&P-500 gingen auf Rekordschlussständen aus der Sitzung. Im Verlauf hatte der Dow-Jones-Index bei 17.396 Punkten neues Allzeithoch markiert, der S&P-500 verfehlte ein neues Rekordhoch nur um einen Punkt. Die US-Konjunkturdaten traten mit den Meldungen aus Japan etwas in den Hintergrund. Starbucks fielen um 2,3 Prozent. Die Kaffeehauskette hat im abgelaufenen Quartal bei Gewinn und Umsatz für Enttäuschung gesorgt. Apple verbesserten sich um 1,0 Prozent, nachdem sie im frühen Handel bei 108,04 Dollar ein neues Allzeithoch markiert hatte. Exxon Mobil und Chevron legten nach der Bekanntgabe von Quartalszahlen um 2,4 bzw. 2,3 Prozent zu. Die beiden Konzerne haben den scharfen Rückgang des Ölpreises wesentlich besser weggesteckt als die Konkurrenten in Europa. Mit der deutlich gestiegenen Risikofreude der Investoren ging es mit den US-Staatsanleihen abwärts. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um drei Basispunkte auf 2,33 Prozent, nachdem zwischenzeitlich der höchste Stand seit drei Wochen erreicht worden war.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,2484 -0,2% 1,2508 1,2527 EUR/JPY 140,73 -0,4% 141,28 140,40 EUR/CHF 1,2060 -0,0% 1,2062 1,2056 USD/JPY 112,74 -0,2% 112,94 112,11 GBP/USD 1,5970 -0,0% 1,5974 1,5996
Der Greenback zeigt am Morgen weiter Stärke. Der Euro scheint den Kampf um die Marke von 1,25 Dollar nun nachhaltig zu verlieren. Hatte er am Freitag nur kurz darunter gehandelt, ist er am Morgen bereits bis auf 1,2439 Dollar gefallen. "Der Euro arbeitet an einem neuen Verkaufssignal", sagt ein Händler. Solange der Euro das Tief vom 3. Oktober bei 1,2501 Dollar nicht mehr nachhaltig überwinde, bleibe er "short".
Am Freitag litt nach der verkündeten Yen-Schwemme der Notenbank der Wechselkurs der japanischen Währung. Der US-Dollar kletterte in der Spitze bis auf 112,48 Yen, den höchsten Stand seit Ende 2007. Der Euro kam ebenfalls unter die Räder, konnte sich allerdings im Verlauf wieder etwas erholen. Er notierte im späten US-Handel bei 1,2531 Dollar - im Tagestief war er mit 1,2486 Dollar auf das tiefste Niveau seit August 2012 gefallen. "Es gibt momentan keinen Grund, den Euro zu kaufen", so eine Devisen-Expertin. "Die US-Notenbank ist wesentlich 'falkenhafter', als viele Teilnehmer erwartet hatten", ergänzte sie. In der Eurozone bestätigte sich dagegen, dass die Inflation möglicherweise noch nicht den Boden gefunden hat. "Damit erhöht sich der Druck auf die EZB, zu handeln", so die Teilnehmerin weiter.
ROHSTOFFE
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 80,19 80,54 -0,43 -0,35 Brent/ICE 85,68 85,86 -0,21 -0,18
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 03, 2014 01:31 ET (06:31 GMT)
Unter dem starken Dollar litt auch der Ölpreis. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich zum Settlement um 0,7 Prozent auf 80,54 Dollar. Im Tagestief war der Preis allerdings auch schon bis auf 79,55 Dollar nach unten gerutscht.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.169,45 1.174,40 -0,4% -4,95 Silber (Spot) 15,97 16,19 -1,4% -0,22 Platin (Spot) 1.231,40 1.234,75 -0,3% -3,35 Kupfer-Future 3,05 3,05 +0,1% +0,00
Mit dem festen Dollar geriet der Goldpreis weiter unter Druck. Der Preis für die Feinunze fiel zum Settlement mit 1.171,60 Dollar auf den tiefsten Stand seit vier Jahren. Für die Woche steht ein Minus von gut fünf Prozent zu Buche. Mit dem Fall durch die Marken von 1.200 und 1.180 Dollar habe sich der Verkaufsdruck noch verstärkt, hieß es von der Commerzbank. Ausgelöst hatte die jüngste scharfe Abwärtsbewegung die US-Notenbank mit dem angekündigten Ende der Liquiditätsflut. Zudem signalisierte Yellen eine baldige Zinswende im kommenden Jahr. Für Gold, das keinerlei Rendite abwirft, ein klarer Belastungsfaktor.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR
OSTUKRAINE
Trotz scharfer Kritik aus Kiew und dem Westen haben die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine am Sonntag die Einwohner zu Wahlen an die Urnen gerufen. Für die als Parlaments- und Präsidentschaftswahlen deklarierten Abstimmungen in den sogenannten Volksrepubliken Donez und Lugansk ließen die von Russland unterstützten Aufständischen nach eigenen Angaben rund drei Millionen Stimmzettel drucken. Die ukrainische Armee meldete "intensive" Truppenbewegungen aus Russland in die Rebellengebiete.
DIAGEO
steht kurz vor einem Markentausch mit dem Tequilla-Hersteller Cuervo. Demnach soll das britische Unternehmen die Marke Jose Cuervo im Tausch gegen die Whiskey-Marke Bushmills vollständig übernehmen, so mit dem Vorgang vertraute Personen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/ros/raz
(END) Dow Jones Newswires
November 03, 2014 01:31 ET (06:31 GMT)
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