
Die Experten von Sentix sehen die Aktienmärkte nach der überraschenden Lockerung der japanischen Geldpolitik kritisch. Die weltweiten Kurssprünge vor dem Wochenende seien "Begeisterung über eine Verzweiflungstat", schrieb Manfred Hübner, Analyst und Geschäftsführer des Analysehauses, in einer aktuellen Studie. "Denn nichts anderes ist es, wenn eine Notenbank nur noch die eigene Währung schwächen kann." Die kurzfristige Euphorie dürfte auf mittlere Sicht einer differenzierteren Einschätzung weichen.
Dabei habe sich die Stimmung an den europäischen Märkten weniger stark verbessert als gegenüber japanischen und US-Titeln, schränkte Hübner ein. Gründe seien ein hierzulande technisch schwächeres Gesamtbild und die deutlich unterschiedlichen Beurteilungen der Märkte durch die Investoren.
"Vor allem die institutionellen Anleger sind alles andere als überzeugt davon, dass das aktuelle Umfeld positiv für Aktien zu werten ist", betonte der Experte mit Blick auf Europa. Entweder bremse das erhöhte Preisniveau oder die Überzeugung, dass eine eventuelle Lageverbeserung in Japan durch die Yen-Abwertung der deutschen Exportindustrie schaden könnte. Für die japanischen Aktienbörsen sind die Investoren laut Sentix deutlich optimistischer gestimmt.
Das Analysehaus Sentix wertet seit 2001 wöchentlich Umfrageergebnisse zur Markteinschätzung unter privaten und institutionellen Investoren im Internet aus./gl/
AXC0131 2014-11-03/15:03