
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Übernahme der Bankenaufsicht durch die Europäische Zentralbank (EZB) als "gute Nachricht für die Steuerzahler" gelobt. "Mit dem heutigen Tag ist der Finanzsektor im Euroraum widerstandsfähiger geworden. Wir sind jetzt besser gegen Bankenschieflagen gewappnet", sagte Schäuble.
Die Finanz- und Bankenkrise habe gezeigt, dass rein nationale Behörden die großen grenzüberschreitenden Banken nicht mehr hinreichend beaufsichtigen könnten. "Daher ist es richtig, dass die EZB jetzt die Aufsicht für die großen europäischen Geldhäuser übernimmt", sagte Schäuble. Damit werde ein wichtiger Teil der europäischen Bankenunion abgeschlossen.
Die EZB übernimmt am Dienstag (4. November) die direkte Aufsicht über rund 120 Banken, darunter 21 aus Deutschland. Insgesamt machen diese Banken nach Angaben des Finanzministeriums etwa 85 Prozent der Bilanzsumme aller Institute im Euroraum aus.
Die nationalen Aufsichtsbehörden unterstützen die Notenbank und behalten die Kontrolle über die restlichen heimischen Institute. In Deutschland ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) damit den Angaben zufolge weiter für rund 2 000 kleinere Institute zuständig./sl/DP/he
AXC0001 2014-11-04/00:07