
EU-Kommission kappt Wachstumsprognosen drastisch
Die Wirtschaft in der Eurozone wird nach der Erwartung der EU-Kommission nur eine langsame Erholung erleben. In ihrer Herbstprognose senkte die Brüsseler Behörde ihre Prognose für das Wachstum in diesem Jahr auf 0,8 Prozent, während im Frühjahr noch von einem Plus von 1,2 Prozent die Rede gewesen war. Damals hegte die Kommission noch die Hoffnung auf einen moderaten Aufschwung, aber in den vergangenen Wochen hat Ernüchterung über das schwache Wachstum in fast allen Staaten der Eurozone eingesetzt.
Erzeugerpreise in der Eurozone steigen im September überraschend
Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind im September wider Erwarten gestiegen. Die Preise auf der Erzeugerstufe kletterten im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat berichtete. Verglichen mit dem Vorjahr sanken sie um 1,4 Prozent. Volkswirte hatten im Konsens ihrer Prognosen mit einer Stagnation auf Monats- und einem um 1,5 Prozent niedrigen Preisniveau auf Jahressicht gerechnet.
Coeure: EZB bewegt Inflation wieder Richtung 2 Prozent
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten von EZB-Direktor Benoit Coeure nicht gewillt, die niedrige Inflation im Euroraum zu akzeptieren. Bei einer Rede sagte er, die EZB werde ihren Teil des für eine Konjunkturerholung notwendigen Politik-Mixes beitragen, und das sei eine höhere Inflation. "Wir werden unseren Beitrag zu diesem Politik-Mix leisten, der darin besteht, unser Mandat zu erfüllen und die Inflation zurück in Richtung 2 Prozent zu bringen."
Banken fragen spürbar weniger EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft spürbar abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 98,2 Milliarden Euro zum Festzinssatz von 0,05 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 152 Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit rund 20 Milliarden Euro weniger Liquidität - der Tender in der Vorwoche hatte ein Volumen von 118,2 Milliarden Euro.
Chemiegeschäft bleibt ohne Schwung
Die chemische Industrie hat sich von dem Tief im zweiten Quartal wieder etwas erholt. Produktion und Umsatz sind in Deutschlands drittgrößter Branche von Juli bis September gegenüber dem Vorquartal dank eines besseren Auslandsgeschäfts leicht gestiegen. Allerdings ist die für das zweite Halbjahr erhoffte stärkere Belebung der Nachfrage bislang ausgeblieben. Der Aufwärtstrend sei intakt aber kraftlos, erklärte der Verband der chemischen Industrie (VCI) am Dienstag und bestätigte die im September reduzierten Jahresprognosen.
Ölpreis rutscht weiter ab
Der rapide Verfall des Ölpreises hat sich seit Montagabend noch beschleunigt. Mit dem Rutsch der US-Sorte WTI unter die Marke von 80 Dollar sauste der Preis binnen einer halben Stunde um fast zwei Dollar nach unten. Am Dienstag setzt sich die Schwäche fort, der Preis fällt nochmals um einen Dollar. Kostete ein Fass WTI noch im Juni mehr als 100 Dollar, wurden nun im Tief noch 77,20 Dollar bezahlt, das ist der niedrigste Stand seit fünf Jahren. Die Entwicklung bei der Nordsee-Sorte Brent ist ähnlich.
Wirtschaft fordert von Merkel "Belastungsmoratorium"
Die deutsche Wirtschaft hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, im Koalitionsvertrag noch vorgesehene Maßnahmen auszusetzen, die schädlich für die Unternehmen wären. "Wir brauchen für den Rest dieser Legislaturperiode ein Belastungsmoratorium", forderte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer.
Merkel: Keine Infrastrukturinvestitionen auf Pump
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die weltweiten Krisen und eine schlechte Verfassung der Eurozone für die momentane Wirtschaftsschwäche verantwortlich gemacht, zugleich aber Forderungen nach kreditfinanzierten Investitionen zur Konjunkturstärkung zurückgewiesen. "Investitionen, die notwendig sind, sollten nicht auf Pump erfolgen", betonte Merkel beim Deutschen Arbeitgebertag in Berlin.
Regierung in Athen strebt 2015 "neue Beziehung" zu Geldgebern an
Die griechische Regierung beharrt auf ihrem Vorhaben, die Beziehung zu den internationalen Geldgebern 2015 von Grund auf neu zu gestalten. Es müsse eine Übergangsperiode von "vielleicht sechs Monaten, vielleicht einem Jahr" geben, bevor Griechenland endgültig aus den strengen Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern entlassen werde, sagte Finanzminister Gikas Hardouvelis am Montagabend im griechischen Fernsehen.
Mexiko vergibt Auftrag für erste Schnellzug-Linie
Mexiko soll bis 2017 seine erste Schnellzug-Verbindung bekommen. Ein Konsortium aus der chinesischen Gruppe China Railway Construction und vier mexikanischen Unternehmen bekam am Montag den Zuschlag für den Bau der 210 Kilometer langen Strecke zwischen Mexiko-Stadt und Querétaro im Zentrum des Landes. Der umgerechnet 3 Milliarden Euro schwere Vertrag sieht nach Angaben des Verkehrsministeriums auch den Kauf der Züge und den Unterhalt der Strecke vor.
Enttäuschte US-Wähler wollen Veränderung
Es sieht so aus, als ob bei den Kongresswahlen am heutigen Dienstag in den USA zum vierten Mal innerhalb eines Jahrzehnts eine der beiden großen Parteien ihre Macht im US-Kongress oder im Weißen Haus verlieren wird. Das spricht für eine in den USA bemerkenswerte Phase der Instabilität, in der keines der beiden Lager sich die Macht langfristig sichern konnte.
Dem Sieg der Republikaner könnte eine Kursrally folgen
Anleger, die auf einen Sieg der Republikaner bei den Zwischenwahlen am Dienstag setzen, werden am Ende vielleicht ganz zufrieden sein, aber nicht aus dem Grunde, den sie zunächst im Kopf hatten. Wenn die Geschichte ein Leitfaden ist, dann bestand die beste aller Konstellationen aus Anlegersicht darin, dass die Republikaner zwar beide Kammern des Kongresses kontrollierten, aber nicht den Präsidenten stellten.
Rumänische Notenbank senkt Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent
Brasilien Industrieproduktion Sep -0,2% gg Vormonat - IBGE
Brasilien Industrieproduktion Sep -2,1% gg Vorjahr - IBGE
DJG/DJN/WSJ/AFP/apo
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November 04, 2014 07:30 ET (12:30 GMT)
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