Von Nick Timiraos
WASHINGTON--Rückläufige Exporte haben im September das Defizit in der US-Handelsbilanz steigen lassen. Nach vorläufigen Berechnungen kletterte der Passivsaldo auf 43,03 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 40,60 Milliarden Dollar gerechnet. Das Defizit im Vormonat wurde auf 39,99 Milliarden Dollar revidiert, vorläufig war ein Minus von 40,11 Milliarden Dollar genannt worden.
An den Finanz- und Devisenmärkten wird der Fehlbetrag in der US-Handels- und Leistungsbilanz mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Zur Finanzierung der Defizite benötigen die USA große Kapitalzuflüsse aus dem Ausland.
Die Exporte sanken um 1,5 Prozent auf 195,59 Milliarden Dollar, die Importe stagnierten bei 238,62 Milliarden Dollar. Die Ölimporte sanken um 3,2 Prozent auf 26,37 Milliarden Dollar.
Eine oft gestellte Frage ist derzeit, wie es der US-Wirtschaft ergehen wird, sollte der Dollar weiter aufwerten oder das Wachstum in Europa und Asien einbrechen. Im dritten Quartal ist die US-Wirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 3,5 Prozent gewachsen, merklich stärker als erwartet.
Viele Ökonomen sind besorgt, dass die USA eine Wachstumsdelle erleiden könnten, sollte der Dollar noch stärker werden, was die US-Güter im Ausland verteuert. Auch ein Wachstumseinbruch in Europa und China würde die Exporte schmälern. Im dritten Quartal hatte der Außenhandel einen Wachstumsbeitrag von mehr als 1 Prozentpunkt geliefert.
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November 04, 2014 08:49 ET (13:49 GMT)
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