
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
SPRUCH
"Der Mensch ist das einzige Tier, das arbeiten muss." (Immanuel Kant)
TAGESTHEMA
Bei den Kongresswahlen in den USA haben die Demokraten von Präsident Barack Obama eine Niederlage erlitten. Die oppositionellen Republikaner eroberten laut Hochrechnungen mindestens sieben Senatssitze und sicherten sich damit eine Mehrheit in der Kongresskammer. Im Repräsentantenhaus konnten die Republikaner ihre komfortable Mehrheit verteidigen. Als möglicher republikanischer Mehrheitsführer im Senat gilt Mitch McConnell, der sich in Kentucky durchsetzte. McConnell machte Obama für die Verluste seiner Demokraten verantwortlich. "Über zu lange Zeit hat diese Regierung versucht, den Amerikanern zu sagen, was gut für sie ist und dann jemand anderen verantwortlich gemacht, wenn ihre Politik nicht aufgegangen ist", sagte er. Ohne McConnell wird Präsident Barack Obama bis zum Ende seiner Amtszeit kein Gesetz mehr durch den Kongress bekommen. Die Demokraten machen McConnell für die Blockadepolitik der Republikaner im Senat verantwortlich. Der bisherige Mehrheitsführer Harry Reid warf dem Senator aus Kentucky vor, mit den Filibuster genannten Dauerreden die parlamentarische Arbeit systematisch behindert zu haben. Seit Obamas Amtsantritt soll McConnell diesen Verfahrenstrick demnach 442 Mal angewendet haben.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
AXEL SPRINGER
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, nach IFRS):
Umsatz- 3. Quartal erlöse EBITDA MITTELWERT 715 106 Vorjahr 685 96
BRENNTAG
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis/Aktie in Euro, nach IFRS):
Brutto- Operatives 3. Quartal Umsatz ergebnis EBITDA MITTELWERT 2.639 516 186 Vorjahr 2.490 497 183 Operatives Erg nSt Erg/ 3. Quartal Ergebnis u.Dritten Aktie MITTELWERT 150 86 0,56 Vorjahr 148 81 0,52
ELRINGKLINGER
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis/Aktie in Euro, nach IFRS):
Oper. Erg Erg nSt Erg/ 3. Quartal Umsatz Ergebnis vSt u.Dritten Aktie MITTELWERT 318 40 40 28 0,44 Vorjahr 294 39 32 23 0,36
HANNOVER RÜCK
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, Combined Ratio in Prozent, nach IFRS):
Brutto- Kapital- Erg nSt 3. Quartal prämien anlageerg. EBIT u.Dritten MITTELWERT 3.399 341 309 204 Vorjahr 3.311 364 293 207 9M Combined Combined 3. Quartal Ratio(1) Ratio(1) MITTELWERT 96,3 95,7 Vorjahr 96,3 95,0 (1) Schaden-Rückversicherung.
KONTRON
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis/Aktie in Euro, nach IFRS):
Erg nSt Erg/ 3. Quartal Umsatz EBIT u.Drittten Aktie MITTELWERT 116 -2,3 -- -0,40 Vorjahr 124 -4,4 -4,7 -0,09
ING
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis/Aktie in Euro, nach IFRS):
Zins- Prov. Erg vSt Erg Erg über- über- Banking vSt nSt und Erg/ 3. Quartal schuss schuss Underl. Underl. Dritten Aktie MITTELWERT 3.038 519 1.281 1.340 1.111 0,29 Vorjahr 2.936 546 1.103 1.219 101 0,03
VOESTALPINE
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das dritte Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis/Aktie in Euro, nach IFRS):
Umsatz- Erg nSt Erg/ 2. Quartal erlöse EBIT u.Dritten Aktie MITTELWERT 2.672 188 115 0,65 Vorjahr 2.788 177 82 0,47
Weitere Termine:
07:00 FR/Lafarge SA, Ergebnis 3Q
Im Laufe des Tages:
- DE/Siemens AG, AR-Sitzung
- IT/Banca Monte dei Paschi di Siena SpA, Sitzung des Verwaltungsrats
AUSBLICK KONJUNKTUR
- IT 09:45 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Oktober PROGNOSE: 49,5 zuvor: 48,8 - FR 09:50 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Oktober (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 48,1 1. Veröff.: 48,1 zuvor: 48,4 - DE 09:55 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Oktober (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 54,8 1. Veröff.: 54,8 zuvor: 55,7 - EU 10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone Oktober (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,4 1. Veröff.: 52,4 zuvor: 52,4 Einkaufsmanagerindex gesamt PROGNOSE: 52,2 1. Veröff.: 52,2 zuvor: 52,0 11:00 Einzelhandelsumsatz September Eurozone PROGNOSE: -1,0% gg Vm zuvor: +1,2% gg Vm - GB 10:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Oktober PROGNOSE: 58,5 zuvor: 58,7 - US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht Oktober Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +220.000 Stellen zuvor: +213.000 Stellen 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Oktober PROGNOSE: 58,0 Punkte zuvor: 58,6 Punkte 16:30 Rohöllagerbestände (Woche)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:15 DK/Auktion 1,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2019 Auktion 4,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2039 11:30 DE/Auktion 0,25-prozentiger Bundesobligationen mit Laufzeit Oktober 2019 im Volumen von 4 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.013,50 +0,40% Nasdaq-Future 4.165,50 +0,53% Nikkei-225 16.937,32 +0,44% Shanghai-Composite 2.426,56 -0,17% DAX 9.166,47 -0,92% DAX-Future 9.208,00 -0,66% XDAX 9.208,18 -0,66% MDAX 16.023,43 -0,77% TecDAX 1.242,22 -0,55% Euro-Stoxx-50 3.034,24 -1,56% Stoxx-50 2.937,20 -1,14% Dow-Jones 17.383,84 +0,10% S&P-500-Index 2.012,10 -0,28% Nasdaq-Comp. 4.623,64 -0,33% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 151,24% +28
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die guten Vorlagen der Wall Street dürften auch die Aktienkurse in Europa nach oben ziehen. Im späten US-Geschäft machten Dow und Co die Verluste aus dem frühen Handel wett, damit dürfte sich nun auch der europäische Markt erholen. "Kurzfristig sind die Perspektiven positiv", sagt Marktanalyst Wieland Staud von Staud Research. "Allerdings wird Europa nur von Wall Street mitgezogen und bleibt vermutlich vergleichsweise schwach", ergänzt er.
Rückblick: Nach der Rally der vergangenen Woche hielt wieder Skepsis Einzug. Die gesenkte Wirtschaftsprognose der EU-Kommission, ein Kurseinbruch der Öl-Werte und Verluste der US-Börsen belasteten die Börsen in Europa. Dazu gesellten sich Quartalszahlen, die eher nicht gut ankamen. Der Index der Öl- und Gaswerte verlor 3,8 Prozent angesichts der immer weiter sinkenden Ölpreise. Sie erreichten den niedrigsten Stand seit mehr als 5 Jahren, nachdem Saudi-Arabien den Preis für seine Erdölexporte in die USA gesenkt hatte. In Paris gaben L'Oreal um 1,3 Prozent nach. Wegen der Konjunkturschwäche in Europa hat der Umsatz im dritten Quartal nur um 2 Prozent zugelegt. UBS und Goldman Sachs senkten daraufhin die Kursziele für die Aktie. Gegen den Trend legten Imperial Tobacco um über 4 Prozent zu, nachdem das Unternehmen den Ausblick angehoben hatte.
DAX/MDAX/TECDAX
Bei BMW ging es nach den Quartalszahlen um 2,8 Prozent abwärts, weil der Vorsteuergewinn unter der Konsensschätzung gelegen hatte. Zudem belasteten Aussagen von BMW-Chef Reithofer, wonach die Zeiten zweistelliger Wachstumsraten in China vorbei sind. Continental legten nach der Zahlenvorlage leicht zu. Fresenius und die Dialyse-Tochter FMC verdienten im dritten Quartal mehr als erwartet und bekräftigten die Jahresprognosen. Beide Titel schlossen dennoch leicht im Minus. Lufthansa profitierten vom drastisch gesunkenen Ölpreis und zogen um 2 Prozent an. Unter die Räder gerieten Mode-Aktien: Hugo Boss fielen um 5 Prozent, nachdem die Ziele für 2014 wegen einer schwächeren Konjunktur gesenkt worden waren. Gerry Weber verloren nach einer Prognosesenkung sogar über 11 Prozent. Im TecDAX verloren Pfeiffer Vacuum 5,5 Prozent nach einem gesenkten Umsatzziel. Wincor Nixdorf im MDAX brachen um fast 10 Prozent ein nach einer Abstufung durch die UBS.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR): 9.208 (XETRA-Schluss: 9.166) Pkt.
Delticom sorgten laut einem Händler für die einzige Auffälligkeit. Der Reifenhändler hatte seine Prognose kassiert. Die Aktie wurde daraufhin 3,5 Prozent schwächer gestellt.
USA / WALL STREET
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 05, 2014 01:55 ET (06:55 GMT)
Die drohende Blockade der US-Politik dämpfte die Stimmung. Hinzu kam als Beastungsfaktor der Ölpreisverfall. Vor allem Rohstoff- und Energiewerte gerieten unter die Räder, der Sektorindex verlor 1,9 Prozent. Auch die gesenkte EU-Wachstumsprognose ließ keine Kaufstimmung aufkommen. Zudem überzeugten neue US-Konjunkturdaten nicht. Alcoa wurden im Dow als Rohstoffwert in Geiselhaft genommen und büßten 2,2 Prozent ein. Der erste Zahlenausweis von Alibaba nach dem Börsengang wurde dagegen gefeiert - die Aktie gewann 4,2 Prozent. Einen Einbruch um 16,6 Prozent verbuchten Sprint nach enttäuschenden Geschäftszahlen. Noch deutlicher verloren Herbalife, nachdem die Geschäftszahlen die Erwartungen verfehlt hatten. Strafrechtliche Ermittlungen gegen JPM kamen ebenfalls nicht gut an, die Titel sanken um 1,0 Prozent. Unterdessen wurden weitere Details zur geplanten Euro-Anleihe von Apple bekannt. Gesucht war Sicherheit: Am Anleihemarkt drückten erstmals seit zwei Tagen steigende Notierungen die Rendite zehnjähriger US-Schuldpapiere um einen Basispunkt.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,2530 -0,2% 1,2553 1,2555 EUR/JPY 143,10 +0,5% 142,38 142,46 EUR/CHF 1,2038 -0,0% 1,2044 1,2050 USD/JPY 114,22 +0,7% 113,43 113,47 GBP/USD 1,5958 -0,3% 1,6006 1,5992
Am Devisenmarkt setzte der Euro mit den schwachen Auftragseingängen der US-Industrie zu einer moderaten Erholung an, die die Gemeinschaftswährung auf 1,2547 Dollar im späten US-Handel führte - nach Wechselkursen um 1,2517 Dollar vor der Datenveröffentlichung.
ROHSTOFFE
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 76,79 77,19 -0,52 -0,40 Brent/ICE 82,39 82,82 -0,52 -0,43
Die schwachen Wachstumsaussichten in Europa, der feste Dollar, die Überversorgung und letztlich die Preispolitik Saudi-Arabiens setzten dem Rohölpreis mit unverminderter Härte zu. Das Königreich hatte am Vortag überraschend den Preis für Erdölexporte in die USA gesenkt. Für Ölhändler ein klares Indiz, dass es die Saudis auf einen Preiskrieg ankommen lassen wollen. WTI brach um weitere 2 Prozent ein auf 77,19 US-Dollar ein - der tiefste Stand seit Oktober 2011. US-Benzin war am Terminmarkt so günstig wie seit über vier Jahren nicht mehr. Brent ermäßigte sich um 2,3 Prozent auf 82,82 Dollar pro Barrel und damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2010.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.147,43 1.167,95 -1,8% -20,52 Silber (Spot) 15,54 16,04 -3,1% -0,51 Platin (Spot) 1.206,45 1.223,50 -1,4% -17,05 Kupfer-Future 2,99 3,02 -1,1% -0,03
Der Preis für die Feinunze Gold stagnierte weitgehend, er zog leicht auf 1.168 Dollar nach 1.166 am Vorabend an - begünstigt durch den etwas nachgebenden Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
GELDPOLITIK JAPAN
In seiner ersten öffentlichen Rede seit der überraschenden geldpolitischen Lockerung hat der Gouverneur Haruhiko Kuroda die Entschlossenheit der Bank of Japan (BoJ) unterstrichen, "zu tun was immer nötig ist", um der Deflation entgegenzuwirken. Die Notenbank werde nicht zögern, dafür ein weiteres Mal aktiv zu werden, sollten erneut Risiken erwachsen.
KONJUNKTUR CHINA
Die anhaltenden Schwierigkeiten im Immobiliensektor haben die Aktivität in der chinesischen Dienstleistungsbranche im Oktober gedämpft. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex ermäßigte sich im Oktober auf 52,9 von 53,5, blieb aber oberhalb der Schwelle von 50, die auf ein Wachstum hinweist.
ALLIANZ
Anleger ziehen nach dem Rücktritt des Top-Fondsmanagers Bill Gross ihr Geld in Scharen aus dem wichtigsten Fonds der Vermögensverwaltung Pacific Investment Management Co (Pimco) ab. Wie aus Unterlagen der Allianz-Tochter hervorgeht, flossen im Oktober netto 27,5 Milliarden US-Dollar aus ihrem Total-Return-Fonds. Das ist eine Rekordsumme in der Fondsbranche.
KION
Nachfolgend ein Vergleich der Drittquartalszahlen mit den Konsensschätzungen:
3. Quartal 2014 2013 Prognose Auftragseingang 1.142 1.046 1.125 Umsatz 1.139 1.082 1.136 EBIT bereinigt 112 101 110 Erg nSt und Dritten 58 12 51 Erg je Aktie 0,59 0,12 0,50
KUKA
Nachfolgend ein Vergleich der Drittquartalszahlen mit den Konsensschätzungen:
3. Quartal 2014 2013 Prognose Auftragseingang 556 428 509 Umsatz 539 3 522 EBIT 37 30 35 Erg nSt und Dritten 23 15 20 Erg je Aktie, unverwässert 0,67 0,43 0,60
NORMA
Nachfolgend ein Vergleich der Drittquartalszahlen mit den Konsensschätzungen:
3. Quartal 2014 2013 Prognose Umsatz 165 160 167 EBITA bereinigt 29 28,8 29,4 EBIT 24 25 27 Erg nSt und Dritten 14 12 15 Erg je Aktie 0,45 0,39 0,48
DELTICOM
machen die Übernahme des Wettbewerbers Tirendo und der späte Start in die Winterreifensaison wegen des milden Wetters zu schaffen. Der Online-Reifenhändler kann seine Prognose nach schwachen ersten neun Monaten nicht mehr halten und erwartet nurmehr ein EBITDA von 15 bis 20 Millionen Euro. Zuvor hatte der SDAX-Konzern mindestens das Vorjahresnivau von 35,5 Millionen Euro angepeilt.
ALSTOM
Die französische Regierung hat den Verkauf wesentlicher Teile der Energiesparte des französischen Konzerns Alstom an den US-Konzern General Electric (GE) gebilligt.
BANCA MONTE DEI PASCHI DI SIENA
hat von mindestens sechs Großbanken laut Insidern Hilfe bei einer Kapitalerhöhung von 2,5 Milliarden Euro versprochen bekommen. Damit wird die Bank die Kapitallücke schließen können, welche die europäischen Aufseher jüngst in einem regionalen und branchenweiten "Stresstest" ausgemacht haben.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/flf/gos
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November 05, 2014 01:55 ET (06:55 GMT)
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