
USA: ISM-Index Dienste fällt stärker als erwartet
WASHINGTON - Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hat sich im Oktober stärker als erwartet eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex ISM (Institute for Supply Management) fiel um 1,5 Punkte auf 57,1 Zähler, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 58,0 Punkte gerechnet. Im August hatte der Indikator mit 59,6 Punkten den höchsten Stand seit Oktober 2005 erreicht.
USA: Beschäftigtenzahl steigt stärker als erwartet - ADP
WASHINGTON - Der amerikanische Arbeitsmarkt befindet sich weiter im Aufschwung. Dies zeigen neue Zahlen des privaten Dienstleiters ADP vom Mittwoch. Demnach sind im Oktober 230 000 neue Stellen in der US-Privatwirtschaft geschaffen worden. Volkswirte hatten mit 220 000 neuen Jobs gerechnet. Zudem wurde der Stellenaufbau im Vormonat um 12 000 auf 225 000 Stellen nach oben gesetzt.
Wirtschaftsforscher: Kleine Unternehmen schwächen Osten
BERLIN - Die vergleichsweise geringe Größe der Unternehmen ist nach Ansicht von Wirtschaftsforschern Grund für eine anhaltende wirtschaftliche Strukturschwäche in den ostdeutschen Bundesländern. Die Firmen seien hier im Schnitt nur halb so groß wie ihre westdeutschen Pendants, von den 500 größten deutschen Unternehmen hätten nur 34 ihren Sitz im Osten, geht aus einer am Mittwoch vorgestellten Broschüre des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervor. Durch ihr geringeres Kapitalpolster falle den Ost-Unternehmen ein Eintritt in internationale Märkte schwerer. Zudem werde deutlich weniger in Forschung und Entwicklung investiert.
Griechenland und Mazedonien streiten vor UN um Staatsnamen
NEW YORK - Griechenland und das kleine Mazedonien werden ihren Namensstreit jetzt auf höchster Ebene austragen. Der Sondergesandte von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, Matthew Nimetz, will die Vertreter beider Länder nächste Woche in New York erst einzeln und dann gemeinsam empfangen, teilten die Vereinten Nationen am Mittwoch mit. "Ziel ist es, durch unsere Vermittlung eine beiderseits akzeptable Lösung der "Namenssache" zu finden", sagte Nimetz.
Nahles: Mehr Betreuung bei Integration von Langzeitarbeitslosen
BERLIN - Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will die Zahl der gut eine Million Langzeitarbeitslosen deutlich reduzieren. In "Aktivierungszentren" innerhalb der Jobcenter sollen diese wesentlich besser beraten und betreut werden, sagte sie am Mittwoch in Berlin. Zuvor hatte sie ihr Programm im Arbeitsausschuss des Bundestages vorgestellt. "Wann, wenn nicht jetzt, sollen wir es schaffen, Langzeitarbeitslose zu vermitteln?" Ihre Initiative soll von 2015 an umgesetzt werden. Hier seien auch Länder und Kommunen gefragt.
Juncker sieht Machtwechsel im US-Senat nicht als Gefahr für TTIP
BRÜSSEL - Der Machtwechsel im US-Senat wird nach Einschätzung des neuen EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker keine Auswirkungen auf die Gespräche zum geplanten transatlantischen Freihandelsabkommen haben. "Wir verhandeln mit einer Regierung, einem Land. Das geschieht unabhängig von der parteipolitischen Gemengelage", sagte der Luxemburger am Mittwoch in Brüssel.
Ifo-Präsident Sinn: Wachstum in Deutschland wird nachlassen
MÜNCHEN - Das Wirtschaftswachstum in Deutschland wird nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts in diesem Jahr geringer ausfallen als bislang angenommen. Für 2014 erwartet Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn ein Wachstum "in der Gegend von etwa einem Prozent". Bislang waren die Wissenschaftler von einem Plus von 1,3 Prozent ausgegangen. Der weitere Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex von Ende Oktober deute jedoch auf eine Stagnation zum Jahresende hin, sagte Sinn am Mittwoch in München zur Begründung.
Merkel zu Lokführerstreik: 'Es gibt eine Gesamtverantwortung'
BERLIN - Kurz vor dem neuen Lokführerstreik hat Bundeskanzlerin Angela Merkel an das Verantwortungsbewusstsein aller Parteien im Tarifstreit bei der Bahn appelliert. Es müssten Lösungen gefunden werden, "die auch für uns als Land einen möglichst geringen Schaden haben", sagte sie am Mittwoch in Berlin. "Streiks sind eine Möglichkeit der tariflichen Auseinandersetzung, sie haben aber immer die Verantwortung auch verhältnismäßig zu sein."
GDL: Nächster Streik könnte noch länger dauern
BERLIN - Die Lokführergewerkschaft GDL droht mit noch längeren Streiks. "Den Begriff Eskalation mag ich nicht, er ist auch nicht angebracht", sagte der GDL-Bezirksvorsitzende für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Frank Nachtigall, am Mittwoch der "Berliner Zeitung". "Es ist allerdings im Bereich des Möglichen, dass die nächste Aktion für eine noch längere Zeit angesetzt wird." Nachtigall äußerte sich vor Beginn des gut viertägigen bundesweiten Lokführerstreiks, der am kommenden Montag enden soll.
SPD will gleichen Lohn für Männer und Frauen per Gesetz durchsetzen
BERLIN - Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig will nach der Frauenquote noch ein Gesetz gegen Diskriminierung von Frauen bei der Bezahlung ihrer Arbeit durchboxen. "Wir werden ein Entgeltgleichheitsgesetz auf den Weg bringen", sagte die SPD-Ministerin am Mittwoch bei der Auftaktveranstaltung der Kampagne "Equal Pay Day 2015" in Berlin. Die Kampagne will die Benachteiligung von Frauen bei Löhnen und Gehältern beseitigen. In Deutschland verdienen Frauen aktuell 22 Prozent weniger als Männer. Das bedeutet aus Sicht der Frauen, dass sie 2015 vom Jahresbeginn bis zum 20. März praktisch "umsonst arbeiten" werden.
Rechnungsprüfer: Milliarden-Verstöße beim Einsatz von EU-Geldern
LUXEMBURG - Beim Einsatz von EU-Geldern wird nach einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs noch immer im großen Ausmaß geschlampt oder getrickst. In den Staaten der Europäischen Union wurden im vergangenen Haushaltsjahr geschätzt sieben Milliarden Euro ohne Rechtsgrundlage ausgegeben. Dies entspricht einer im Vergleich zu 2012 nahezu unveränderten Fehlerquote von 4,7 Prozent (2012: 4,8 Prozent), wie die Kontrolleure am Mittwoch mitteilten.
Ifo-Präsident Sinn: Wachstum in Deutschland wird nachlassen
MÜNCHEN - Der Präsident des Münchner ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, rechnet damit, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland verschlechtert. Die Wachstumsprognose des ifo-Instituts für dieses Jahr werde von derzeit 1,3 Prozent "in Richtung ein Prozent" sinken, sagte Sinn am Mittwoch in München. Südeuropa komme aus der Dauerkrise nicht heraus. Sinn sprach sich dagegen aus, die Krise vor allem mit staatlichen Investitionen zu bekämpfen. "Soll der spanische Staat Seat-Autos kaufen?" fragte der Volkswirtschafts-Professor. Lichtblicke sieht der ifo-Präsident in den USA, wo die Wirtschaft durch den niedrigen Ölpreis an Fahrt gewinne und die Arbeitslosigkeit sinke. Auch Deutschland stehe trotz der sich abzeichnenden Verschlechterung immer noch gut da.
Großbritannien: Dienstleisterstimmung trübt sich weiter ein
LONDON - Die Stimmung britischer Dienstleister hat sich im Oktober zum zweiten Mal in Folge spürbar eingetrübt. Der entsprechende Indikator des Forschungsinstituts Markit fiel nach Zahlen vom Mittwoch um 2,5 Punkte auf 56,2 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit Mai 2013. Bankvolkswirte hatten mit einer nur leichten Eintrübung auf 58,5 Punkte gerechnet. Werte über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin, Werte darunter auf eine rückläufige Aktivität. Das britische Pfund geriet nach Bekanntwerden der Zahl unter Druck.
Eurozone: Einzelhandelsumsätze geben deutlich nach
LUXEMBURG - Die Einzelhändler im Euroraum haben im September deutliche Umsatzrückgänge hinnehmen müssen. Wie das europäische Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte, lagen die Umsätze 1,3 Prozent tiefer als einen Monat zuvor. Bankvolkswirte hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, allerdings nur um 0,8 Prozent. Der Anstieg vom August wurde von Eurostat nach unten korrigiert. Anstatt eines Zuwachses um 1,2 Prozent ergibt sich ein Plus von 0,9 Prozent.
Eurozone: Unternehmensstimmung hellt sich leicht auf
LONDON - Die Stimmung in den Unternehmen des Euroraums hat sich im Oktober leicht aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Markit am Mittwoch mitteilte, stieg der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex um 0,1 Punkte auf 52,1 Zähler. Das ist der erste Anstieg seit drei Monaten, der aber etwas schwächer ausfiel als in einer ersten Umfragerunde ermittelt. Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor verbesserte sich die Stimmung./rob/jsl
AXC0233 2014-11-05/17:10