
Von Max Colchester und Ian Walker
LONDON--Die großen britischen Banken konkurrieren möglicherweise nicht ausreichend miteinander. Die Kartellbehörde CMA will dies nun in einer eingehenden Untersuchung des Geschäfts mit Privatkunden und kleinen Unternehmen untersuchen. Dies befeuert die Unsicherheit über die künftige Ausrichtung und Größe der größten Institute des Landes.
Betroffen von der Untersuchung sind die vier größten Banken: Lloyds Banking Group, Royal Bank of Scotland Group, Barclays und HSBC Holdings. Sie kontrollieren zusammen 77 Prozent des Privatkundengeschäfts, mit Firmenkunden sind es sogar rund 90 Prozent.
Der CMA war aufgefallen, dass Privatkunden vergleichsweise selten die Bank wechselten. Zudem sei die Preisgestaltung recht undurchsichtig. Somit sei es für Kunden schwierig, Vergleiche zwischen den Banken anzustellen. Ergebnisse der Untersuchung sind erst im Mai 2016 zu erwarten. Sollte sich herausstellen, dass es an Wettbewerb mangelt, so kann die CMA die Vorgaben verschärfen und im Extremfall auch die Zerschlagung einer Bank empfehlen.
Vom Branchenverband British Bankers' Association hieß es, alle Banken würden mit den Ermittlern kooperieren. Die Banken hätten bereits weitreichende Änderungen in die Wege geleitet, um den Wettbewerb zu stärken. Britischen Politikern gehen diese offenbar nicht weit genug. Sie rufen nach mehr Konkurrenz und erhoffen sich davon vermehrte Kreditvergaben und somit eine Ankurbelung der Wirtschaft.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/bam/cbr
(END) Dow Jones Newswires
November 06, 2014 05:43 ET (10:43 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.