
Die luxemburgische Regierung hält es nicht mehr für vertretbar, dass große Unternehmen durch geschicktes Ausnutzen nationaler Gesetze praktisch überhaupt keine Steuern mehr zahlen. Dies erklärte der luxemburgsiche Finanzminister Pierre Gramegna am Donnerstagabend in Luxemburg. Zugleich unterstrich er, die bisherige Praxis, Unternehmen eine bestimmte steuerliche Behandlung zuzusichern, sei völlig legal.
"Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise hat sich die Sicht der Staaten und der Bürger auf die internationalen Mechanismen geändert", heißt es in der Erklärung des Ministers. Die "Legitimität bestimmter Mechanismen" werde angezweifelt. "Luxemburg teilt diese Ansicht. Insbesondere hält es Luxemburg für nicht akzeptabel, dass ein Unternehmen sich der internationalen Regeln bedienen kann, um de facto völlig eine Besteuerung zu vermeiden." Dies sei eine Verantwortung "der gesamten internationalen Gemeinschaft", hieß es. Gramegna verwies auf Bemühungen Luxemburgs um mehr Transparenz und auf die Abschaffung des Bankgeheimnisses Anfang 2015./eb/DP/stb
AXC0335 2014-11-06/19:01