Nimmt Bayer die Wachstumspille? Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer konnte dank seiner guten dritten Quartalszahlen in der letzten Woche seine Prognosen für das Gesamtjahr 2014 verbessern. Nach unternehmensinternen Informationen wird ein Konzernumsatz von 42 Milliarden Euro erwartet, was eine Korrektur von rund einer Milliarde Euro nach oben bedeuten würde. Der bereinigte operative Gewinn soll in diesem Zuge wider Erwarten im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Im Detail konnten die drei Teilkonzerne HealthCare, CropScience und MaterialScience ein Umsatzplus verzeichnen. Der Gesamtumsatz in den Monaten Juli bis September wuchs um 7,4 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Der Gewinn lag mit einem Plus von 12,7 Prozent neu bei 0,8 Milliarden Euro. Die Quartalszahlen konnten die Analysten positiv überraschen. Gründe für das gute Ergebnis sind nach eigenen Informationen die Umsatzzuwächse in Nord- und Lateinamerika sowie die geringere Belastung aus negativen Währungseffekten. Insbesondere bleibt aber die HealthCare-Sparte der zentrale Umsatztreiber. Nach dem dritten Quartal 2014 konnte sie einen Anteil von 46 Prozent an den Gesamtumsätzen beitragen. Weiter bleibt die Sorge bei der Kunststoffsparte, die mit einem Minus von 3,5 Prozent zu Buche schlägt und weiterhin aufgrund der starken Konkurrenz mit sinkenden Margen zu kämpfen hat. Für die Zukunft werden aber optimistische Prognosen gestellt. Gemäß Analystenmeinungen könnte der operative Gewinn in der Gesundheitssparte in den nächsten fünf Jahren um durchschnittlich zehn Prozent steigen, was gleichzeitig Bestwerte in der Pharmabranche bedeuten würde. Hoffnungen werden konkret in der Lancierung neuer Produkte gesehen. Branchenexperten gehen davon aus, dass die Produktpipeline von Bayer gut gefüllt ist, wodurch mehrere Medikament in naher Zukunft Marktreife erreichen könnten. Schon dieses Jahr könnten neue Ergebnisse zum Wirkstoff "Finerenone" publiziert werden. Falls die Entwicklung dieses Wirkstoffs gegen chronische Herzerkrankungen erfolgreich abgeschlossen werden kann, könnten jährlich Spitzenumsätze von zwei Mrd. US-Dollar erwartet werden. Letztlich konnte der deutsche Traditionskonzern seine Übernahmebestrebungen weiter forcieren. Nachdem die OTC-Healthcare-Sparte des US-Pharmaunternehmens Merck & Co übernommen werden konnte, was die Anleger überaus positiv stimmte, stehen neue Nachrichten an. Diese Woche vermeldete Bayer die Übernahme der im Privatbesitz befindlichen Dihon Pharmaceutical Group. Das Chinesische Unternehmen spezialisiert sich ebenfalls auf Präparate zur Selbstmedikation vorwiegend in den Bereichen Dermatologie und traditionelle chinesische Medizin. Nach unternehmensinternen Informationen soll mit dieser strategischen Akquisition die Life-Science-Sparte weiter gestärkt und der Zugang zum chinesischen Markt weiter ausgebaut werden. Jedoch bleibt abzuwarten, ob die Übernahmen langfristig die Erwartungen des Unternehmens erfüllen können, insbesondere auch im Hinblick auf die Expansionsbestrebungen im Chinesischen Markt. Weiter sind produktspezifische Prognosen in der forschungsintensiven Pharmabranche immer kritisch zu betrachten, da zwischen der Entwicklung einer Arznei und der finalen Zulassung auf dem Markt viel Zeit verstreichen kann. Ein allfälliger negativer Ausgang könnte dabei zu großen Kursschwankungen führen. Bloomberg Analystenbewertungen: Bayer AG (aktueller Kurs*: 112,60 USD) Kaufen: 20, Halten: 16, Verkaufen: 1 12-Monats-Kursziel: 119,59 USD Aktienanleihe auf Bayer AG
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