
Von Hans Bentzien
Die Forderungen der Deutschen Bundesbank gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) im Rahmen des Zahlungsverkehrssystems Target2 sind im Oktober erstmals im zweiten Halbjahr 2014 gesunken. Wie aus Daten der Bundesbank hervorgeht, beliefen sich die Forderungen per 31. Oktober 2014 auf 468,708 Milliarden Euro. Ende September waren es 479,920 Milliarden gewesen. Zuvor waren die Target-Forderungen zwei Monate in Folge gestiegen, davor allerdings über längere Zeit zurückgegangen.
In den Salden der nationalen Zentralbanken der Eurozone spiegelt sich nach wie vor die erhöhte Nachfrage nach Zentralbankgeld in den südlichen Ländern des Euroraums wider. Verbindlichkeiten und Forderungen von Defizit- und Überschussländern werden bei der EZB saldiert, wobei sich unter anderem für Deutschland Forderungen ergeben. Die Notenbanken der Südländer dagegen haben Verbindlichkeiten.
Den vor zwei Jahren begonnenen Rückgang dieser Target-Ungleichgewichte interpretiert die EZB als Anzeichen für Entspannung an den Finanzmärkten. Die Target2-Forderungen der Bundesbank liegen derzeit um mehr als ein Drittel unter dem Spitzenwert von August 2012.
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November 07, 2014 09:40 ET (14:40 GMT)
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