
Der Eurokurs
Eine vielbeachtete Umfrage der EZB zu Wachstum und Inflation blieb ohne nachhaltigen Effekt am Währungsmarkt. Von der Notenbank befragte Finanzexperten gehen sowohl von einer schwächeren Konjunktur als auch von geringerem Preisdruck aus. Die langfristigen Inflationserwartungen liegen nun bei 1,8 Prozent. Das entspricht den längerfristigen Marktwartungen, die aus speziellen Finanzprodukten abgeleitet werden können. Experten sind besorgt: Sie warnen vor einem Glaubwürdigkeitsverlust der EZB, falls ihr Preisziel von knapp zwei Prozent immer mehr außer Reichweite gerät.
Der Dollar stand unter Druck, weil sich der einflussreiche Fed-Chef von New York, William Dudley, abermals als Verfechter einer lockeren US-Geldpolitik präsentierte. In Abu Dhabi bestätigte er zwar, dass Erwartungen einer ersten Zinsanhebung nach der Finanzkrise gegen Mitte 2015 "angemessen" seien. Der genaue Zeitpunkt hänge aber von der Konjunktur ab. Zudem unterstrich er, dass es für den Straffungskurs wichtig sei, wie die Reaktion der Finanzmärkte auf die Zinswende ausfalle.
Deutliche Verluste von knapp zwei Prozent zum Dollar musste der russische Rubel hinnehmen. Auslöser waren zunehmende Spannungen in der Ukraine-Krise. Die Waffenruhe zwischen Kiew und russlandtreuen Separatisten in der Ostukraine bröckelt. Vor dem UN-Sicherheitsrat warfen sich die Ukraine und Russland gegenseitig vor, die Lage zu verschärfen. Sollte sich der Rubelverfall der vergangenen Monate fortsetzen, erwartet Commerzbank-Analyst Simon Quijano-Evans eine größere Intervention der russischen Notenbank am Devisenmarkt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse
für einen Euro auf 0,79120 (0,78800) britische Pfund
ISIN EU0009652759
AXC0254 2014-11-13/16:54