
Die neuen Posten der ehemaligen EU-Justizkommissarin Viviane Reding sorgen bei den europäischen Grünen für scharfe Kritik. "Ihre neuen Arbeitgeber haben in der Handelspolitik andere Interessen als die Mehrheit der Menschen in Europa", erklärte die deutsche Grünen-Europaabgeordnete Ska Keller am Donnerstag in Brüssel.
Zuvor war bekanntgeworden, dass die Luxemburgerin Reding einen Posten im Aufsichtsrat des Bergbaukonzerns Nyrstar übernimmt. Außerdem wird die konservative Politikerin künftig im Kuratorium der Bertelsmann-Stiftung sitzen. Sie ist als Abgeordnete zugleich Mitglied des Handelsausschusses im Europaparlament. Ehemalige EU-Kommissare dürfen für eine Dauer von 18 Monaten nach ihrem Ausscheiden keine Lobbyarbeit etwa bei der EU-Kommission betreiben.
"Als Mitglied des Europäischen Parlaments hat sie direkten Zugriff auf ihre Kollegen. Das ist absurd", sagte Keller. Reding müsse sich entscheiden, ob sie Konzerne oder ihre Wähler vertreten wolle. Die 63-Jährige selbst hatte zuvor erklärt, sie sehe kein Problem in ihren neuen Ämtern./hma/cb/DP/bgf
AXC0259 2014-11-13/17:04