
UKRAINE: Krise verschärft sich vor G20-Gipfel - UN fürchten Eskalation
KIEW/NEW YORK - Vor dem G20-Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin an diesem Wochenende in Australien hat sich der Konflikt in der Ostukraine noch einmal deutlich verschärft. "Der einzige Grund, warum noch kein offener Krieg begonnen hat, ist die Zurückhaltung der Ukraine", sagte Kiews UN-Botschafter Juri Sergejew bei einer Sondersitzung des Sicherheitsrats in New York.
Russische Wirtschaft wächst trotz Krisen und Ölpreisschwäche
MOSKAU/FRANKFURT - Die Wirtschaft Russlands bleibt trotz widriger Umstände auf verhaltenem Wachstumskurs. Wie das nationale Statistikamt am Donnerstag bekanntgab, lag die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 0,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das Ergebnis lag deutlich über den Markterwartungen von plus 0,3 Prozent. Im ersten und zweiten Quartal hatten die Wachstumsraten 0,9 und 0,8 Prozent betragen.
Inflationserwartungen in Eurozone sinken weiter
FRANKFURT - Trotz immer neuer Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) dämpfen mickriges Wirtschaftswachstum und fallende Ölpreise weiterhin den Preisdruck in der Eurozone. Beobachter zeigen sich unbeeindruckt vom Kampf der Notenbank gegen die niedrige Inflation. Ihre Inflationserwartungen gehen weiter zurück.
Deutschland: Weiter schwache Inflation dank fallender Ölpreise
WIESBADEN - Der Preisauftrieb in Deutschland ist auch im Oktober schwach ausgefallen. Die Verbraucherpreise seien erneut um 0,8 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Damit verharrt die Inflation bereits den vierten Monat in Folge auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2010. Die Statistiker bestätigten wie erwartet eine erste Schätzung von Ende Oktober. Im Monatsvergleich seien die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent gesunken, hieß es weiter.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche legten sie um 12 000 auf 290 000 zu, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 280 000 Anträgen gerechnet. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stiegen die Erstanträge um 6 000 auf 285 000.
Union: 350 zusätzliche Stellen für Bundesamt für Flüchtlinge
BERLIN - Die Koalition stellt angesichts der steigenden Zahl von Flüchtlingen mehr Geld und zusätzliches Personal für die Bearbeitung von Asylanträgen bereit. Nach Angaben von CDU/CSU wurden für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 300 zusätzliche Stellen bewilligt. Zusammen mit dem bereits im Regierungsentwurf enthaltenen Zuwachs um 50 Mitarbeiter stünden damit im kommenden Jahr zusätzliche 350 Stellen zur Verfügung. Hinzu kämen Personal- und Sachmittel von rund 37 Millionen Euro, teilte die Unionsfraktion am Donnerstag am Rande der Etat-Schlussberatungen in Berlin mit.
Grüne kritisieren neue Posten von Ex-EU-Kommissarin Reding
BRÜSSEL - Die neuen Posten der ehemaligen EU-Justizkommissarin Viviane Reding sorgen bei den europäischen Grünen für scharfe Kritik. "Ihre neuen Arbeitgeber haben in der Handelspolitik andere Interessen als die Mehrheit der Menschen in Europa", erklärte die deutsche Grünen-Europaabgeordnete Ska Keller am Donnerstag in Brüssel.
OECD: Übergang in Arbeitswelt in Deutschland reibungslos
PARIS/BERLIN - Deutschland, Österreich und die Schweiz gestalten den Übergang von der Schule ins Arbeitsleben nach Einschätzung der OECD recht gut. In wenigen Ländern habe das Berufsbildungssystem einen so hohen Stellenwert, lobt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in ihrem am Donnerstag vorgestellten Bildungsbericht "Skills Beyond School", der 20 OECD-Länder vergleicht. Die in Paris ansässige Organisation fordert alle Länder auf, ihre Anstrengungen in dem Bereich zu verstärken und so die Qualität der Ausbildung zu erhöhen.
Indien lenkt ein: Fortschritt im Ringen um weltweiten WTO-Handelspakt
NEU DELHI/GENF - Der Weg für den ersten globalen Handelspakt ist nach Angaben des bisherigen Verweigerers Indien nun frei. Neu Delhi und die USA hätten sich über den Streitpunkt staatlicher Lebensmittelreserven geeinigt, erklärten beide Länder am Donnerstag. Der Generaldirektor der in Genf ansässigen Welthandelsorganisation (WTO), Roberto Azevêdo, begrüßte die Einigung als wichtigen Schritt und sprach von einem "Durchbruch".
Die 'schwarze Null' rückt näher - Schlussberatungen über Etat 2015
BERLIN - Der erste Bundeshaushalt ohne neue Schulden seit mehr als vier Jahrzehnten nimmt Gestalt an. Der Haushaltsausschuss des Bundestages wollte in der Nacht zu Freitag den ersten ausgeglichenen Etat seit 1969 mit den Stimmen von Union und SPD beschließen. Endgültig verabschiedet werden soll der Etat 2015 Ende November.
Schlussberatungen über Haushalt 2015 im Bundestag
BERLIN - Die Beratungen des Bundestages über den Haushalt für 2015 sind am Donnerstag in die entscheidende Phase getreten. Der Haushaltsausschuss wollte in der sogenannten Bereinigungssitzung den Etat beschließen. Union und SPD streben für das kommende Jahr einen ausgeglichenen Haushalt ohne neue Schulden an - erstmals seit 1969. Auch in den Folgejahren soll die "Schwarze Null" trotz zusätzlicher Milliarden-Ausgaben für mehr Investitionen stehen. Eine Einigung über den Etat wird in der Nacht zu Freitag erwartet.
Italien: Inflationsrate steigt erstmals seit Juli wieder
ROM - In Italien haben die Preise im Oktober erstmals sei Juli wieder zugelegt. Die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) seien zum entsprechenden Vorjahresmonat um 0,2 Prozent geklettert, teilte die Statistikbehörde Istat am Donnerstag nach endgültigen Daten mit. Volkswirte hatten mit diesem Anstieg gerechnet. Im Vormonat waren die Preise noch um 0,1 Prozent und im August um 0,2 Prozent gesunken.
Deutschland: Überschuss im Handel mit den USA am Größten
WIESBADEN - Mit keinem anderen Land der Erde erzielt Deutschland einen so großen Ausfuhrüberschuss wie mit den USA. Insgesamt lieferte die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr Waren im Wert von 1093,1 Milliarden Euro ins Ausland und importierte Waren im Wert von 898,2 Milliarden Euro. Der Exportüberschuss kletterte damit nach endgültigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts auf 195,0 Milliarden Euro nach plus 189,8 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Der Rekordüberschuss aus dem Jahr 2007 von 195,3 Milliarden Euro wurde nur knapp verfehlt, sagte ein Statistiker.
Spanien: Preisrückgang bremst sich wie erwartet weiter ab
MADRID - In Spanien hat sich die Talfahrt der Verbraucherpreise weiter abgeschwächt. Im Oktober habe das für europäische Zwecke harmonisierte Preisniveau (HVPI) 0,2 Prozent tiefer gelegen als ein Jahr zuvor, teilte das Statistikamt INE am Donnerstag nach endgültigen Daten mit. Damit bestätigte die Behörde wie erwartet eine erste Schätzung von Ende Oktober.
Frankreich: Inflationsrate steigt wieder
PARIS - In Frankreich ist die Jahresinflationsrate wieder leicht gestiegen. Die für europäische Zwecke hamonisierten Verbraucherpreise (HVPI) hätten im Oktober im Jahresvergleich um 0,5 Prozent zugelegt, teilte die Statistikbehörde Insee am Donnerstag in Paris mit. Im Vormonat hatte die Inflationsrate bei 0,4 Prozent und damit auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2009 gelegen. Volkswirte hatten für Oktober erneut mit einer Inflation von 0,4 Prozent gerechnet.
US-Finanzminister ruft EU zu stärkerem Wirtschaftswachstum auf
WASHINGTON - US-Finanzminister Jack Lew hat die EU zu stärkeren Anstrengungen für mehr Wirtschaftswachstum aufgerufen. Eine "Politik des Status quo" habe nicht wie von der G20 vereinbart zu starkem, nachhaltigem Wachstum geführt, sagte Lew laut einem Manuskript einer Rede an das World Affairs Council in Seattle (US-Bundesstaat Washington), das dem "Wall Street Journal" vorlag, am Mittwoch. Die Europäische Zentralbank habe "konsequente Schritte" unternommen, um die wirtschaftliche Entwicklung zu stärken. Dies allein habe aber nicht zu gesundem Wachstum geführt.
DIHK fordert Aktionsplan für mehr Wachstum von Bundesregierung
BERLIN - Angesicht der eingetrübten Konjunkturaussichten fordert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) von der Bundesregierung einen Aktionsplan für mehr Wachstum. "Es wird Zeit für ein umfassendes Aufbruchssignal, den Investitionsstau in Deutschland zu lösen", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer der "Welt" (Donnerstag). Zunächst solle die Regierung einen sofortigen Stopp für weitere Belastungen verhängen. Zweitens sollten Union und SPD ein Programm auflegen, um Investitionen zu mobilisieren. Drittens müssten staatliche Investitionen erhöht werden - vor allem müsse mehr Geld in die Infrastruktur wie Verkehrswege fließen, forderte Schweitzer.
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AXC0271 2014-11-13/17:17