
Vor der ersten Beratung des Gesetzes zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf im Bundestag hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Pläne als unzureichend kritisiert. Zwar verbesserten sie für viele Beschäftigte die Rechtsgrundlagen, Beruf und Pflege zu meistern, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. "Völlig inakzeptabel ist jedoch, dass das Familienpflegezeitgesetz nicht für die Beamtinnen und Beamten gelten soll."
Der Entwurf soll an diesem Freitag im Bundestag debattiert werden. Bei einem Pflegefall in der Familie sollen Arbeitnehmer künftig zehn Tage lang bezahlt im Job pausieren können. Bis zu zwei Jahre können sie zudem künftig im Job kürzertreten: Sie bekommen einen Rechtsanspruch auf sechs Monate Pflegezeit, also auf eine komplette Auszeit - sowie auf bis zu 24 Monate Familienpflegezeit mit einer Reduzierung der Arbeitszeit.
Hannack forderte: "Auch die Beamtinnen und Beamten brauchen im Fall einer akuten Pflegesituation in der Familie die neue zehntägige Entgeltersatzleistung." Zehn bezahlte Pflegetage könnten aber nur ein Anfang sein, denn eine Pflegesituation dauere im Schnitt 8,2 Jahre. "Wir fordern daher für die 24 Monate Familienpflegezeit eine Entgeltersatzleistung, die sich am Einkommen orientiert." Viele könnten es sich sonst nicht erlauben, Pflegezeiten zu nehmen. Diese müssten sich auch angemessen auf dem Rentenkonto niederschlagen, so Hannack./bw/DP/zb
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