
Deutschland ist im Sommer nur knapp an einer neuen Rezession vorbeigeschrammt. Im dritten Quartal ist die größte europäische Wirtschaft um 0,1 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten für die Monate Juli bis September mit diesem minimalen Zuwachs gerechnet. Positive Impulse seien vor allem von den privaten Haushalten gekommen, die ihre Konsumausgaben kräftig erhöhten, hieß es weiter. Darüber hinaus habe der Außenhandel die deutsche Wirtschaft gestützt.
Außerdem revidierte das Bundesamt die konjunkturelle Entwicklung im zweiten Quartal leicht nach oben. In den Monaten April bis Juni sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur minimal um 0,1 Prozent geschrumpft, nachdem in der ersten Schätzung noch ein Rückgang um 0,2 Prozent ermittelt worden war. Wäre die Wirtschaftsleistung auch in den Monaten Juli bis September geschrumpft, hätten Volkswirte von einem Abrutschen in eine leichte Rezession gesprochen.
Im Jahresvergleich legte die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal laut Bundesamt bereinigt um 1,2 Prozent zu. In dieser Abgrenzung hatten Experten einen Zuwachs um 1,1 Prozent erwartet. Nach einem sehr starken Jahresauftakt war die deutsche Wirtschaft im weiteren Verlauf des Jahres in eine Flaute geraten. Die meisten Experten gehen davon aus, dass die "Wachstumsdelle" noch mindestens bis zum Jahresende dauern dürfte./jkr/fbr
AXC0050 2014-11-14/08:05