
Von Andreas Plecko
Der Preisauftrieb im Euroraum ist im Oktober leicht gestiegen. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 0,4 Prozent und löste sich damit von dem im Vormonat markierten Fünfjahrestief bei 0,3 Prozent. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Ökonomen erwartet - ihre erste Schätzung vom 31. Oktober zu den Verbraucherpreisen. Die Sorge vor einem wachstumshemmenden Preisverfall kann der leichte Anstieg aber nicht beseitigen, zumal die Kerninflationsrate leicht sank.
Die Inflation ist weit niedriger, als der Europäischen Zentralbank (EZB) lieb sein kann, die eine Jahresteuerung von knapp 2 Prozent anstrebt. Anfang September hatte sie deshalb den Leitzins auf das neue Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt und inzwischen auch den Ankauf von Pfandbriefen und Kreditverbriefungen auf den Weg gebracht.
Dämpfend auf die Preisentwicklung wirken sich weiter die Energiekosten aus. Sie sanken im Oktober um 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ohne Berücksichtigung der Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak ging die Jahresteuerung auf 0,7 von 0,8 Prozent zurück, was den Erwartungen von Ökonomen entsprach.
Weil die schwache Inflation insbesondere auf niedrigere Preise für Öl und Gas beruht, hatte die EZB ihr Augenmerk zuletzt stärker auf die Kerninflation gerichtet, um den hinter kurzfristigen Schwankungen liegenden Trend herauszufiltern.
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November 14, 2014 05:00 ET (10:00 GMT)
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