
Von Hans Bentzien
Die Wirtschaft des Euroraums ist im dritten Quartals stärker als erwartet gewachsen und war auch im zweiten Quartal dynamischer als bisher angenommen. Nach Mitteilung von Eurostat stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten lediglich einen Zuwachs von 0,1 Prozent prognostiziert.
Im zweiten Quartal war das BIP nach revidierten Angaben um 0,1 Prozent gestiegen. Vorläufig war eine BIP-Stagnation berichtet worden. Gegenüber dem dritten Quartal 2013 stieg die Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent. Erwartet worden war ein Plus von 0,7 Prozent. Auch die Jahreswachstumsrate des zweiten Quartals wurde von 0,7 auf 0,8 Prozent revidiert.
Unter den drei großen Volkswirtschaften der Eurozone schnitt Frankreich am besten ab, dessen Wirtschaft um 0,3 Prozent wuchs. Allerdings wurde die BIP-Veränderungsrate des zweiten Quartals von 0,0 auf minus 0,1 Prozent revidiert. Zudem beruhte der BIP-Anstieg im Berichtsquartal hauptsächlich auf höheren Importen und Lagerbeständen sowie einem stärkeren Staatskonsum. Diese Faktoren könnten sich im laufenden vierten Quartal als Belastung erweisen.
Die deutsche Wirtschaft wuchs um 0,1 Prozent, nachdem sie im zweiten Quartal um nur 0,1 Prozent geschrumpft war. Vorläufig war hier ein Minus von 0,2 Prozent genannt worden. Gestützt wurde das Wachstum vom starken privaten Konsum und den Ausfuhren, belastet von einem deutlichen Lagerabbau.
Italiens BIP sank um 0,1 Prozent. Die drittgrößte Volkswirtschaft des Euroraums befindet sich damit in einer technischen Rezession, da das BIP auch schon im zweiten Quartal (um 0,2 Prozent) geschrumpft war. Die niederländische und die belgische Wirtschaft wuchsen um 0,2 Prozent
Starkes Wirtschaftswachstum gab es in Spanien (0,5 Prozent), Griechenland (0,7 Prozent) und der Slowakei (0,9 Prozent). Neben Italien befindet sich derzeit nur noch Zypern in einer Rezession.
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November 14, 2014 05:00 ET (10:00 GMT)
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