
Von Michael S. Derby
NEW YORK--Die sich weiter verbessernde Lage am US-Arbeitsmarkt und die niedrige Inflation in den USA können nach Ansicht des Fed-Präsidenten von St. Louis, James Bullard, kaum noch als Rechtfertigung für die extrem niedrigen Zinsen dienen.
Eine geringe Teuerung könne zwar eine Rate rechtfertigen, die etwas kleiner sei als üblich, aber nicht Zinsen von null Prozent. Außerdem nähere sich die Beschäftigung einem normalen Niveau oder übertreffe dieses inzwischen sogar, sagte Bullard. "Im nächsten Jahr wird es immer schwieriger, die Zinspolitik mit dem Arbeitsmarkt zu begründen."
Diese Erholung auf das langfristige Trendniveau rechtfertige vielmehr eine Änderung der Fed-Politik, auch wenn er sich weder zum Zeitpunkt noch zum Ausmaß einer Zinsanhebung äußerte.
Im vergangenen Monat hatte die Fed bestätigt, dass sie den Leitzins noch für einen "beträchtlichen Zeitraum" auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent halten will.
Bullard hatte Mitte Oktober vor der Fed-Sitzung für eine Überraschung gesorgt, als er sagte, die Notenbank solle darüber nachdenken, ihr Anleihenkaufprogramm zu verlängern. Die sinkenden Inflationserwartungen und andere Faktoren wie zunehmende Sorgen über die Konjunkturlage außerhalb der USA könnten für eine solche Verlängerung sprechen. Die Fed beendete das Programm dann aber wie geplant und Bullard sagte später, dass diese Entscheidung richtig gewesen sei.
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November 14, 2014 10:23 ET (15:23 GMT)
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