
Mehrere Topfirmen sollen sich in Brasilien durch systematische Absprachen und hohe Schmiergeldzahlungen Aufträge des staatlich kontrollierten Öl-Multis Petrobras gesichert haben. Es habe einen "Club" großer Bauunternehmen gegeben, die Aufträge unter sich aufgeteilt hätten, sagte der Direktor der Firma Toyo Setal, Augusto Ribeiro de Mendonça Neto, der sich im Gegenzug für Strafmilderung zu Aussagen bereiterklärte. Er habe einem Ex- Petrobras-Manager von 2008 bis 2011 Schmiergeld bis zu 60 Millionen Reais (18,5 Millionen Euro) gezahlt. Die Äußerungen wurden am Samstag von der amtlichen Nachrichtenagentur Agência Brasil zitiert.
Die Polizei hatte am Freitag bei einer Großoperation rund 20 Manager festgenommen, die zum Teil Toppositionen in großen Baukonzernen bekleiden. Der Korruptionspraktiken verdächtigt werden neben Petrobras unter anderem die beauftragten Firmen Camargo Corrêa, OAS, Engevix und Queiroz Galvao. Bei der als "Petrolao" bekannten Affäre geht es um illegale Finanzaktionen, die sich auf zehn Milliarden Reais (rund 3,1 Milliarden Euro) summieren sollen. Durch überhöhte Vertragsabschlüsse sollen bei Petrobras-Projekten Geldmittel an politische Parteien geflossen sein, vor allem an die regierende Arbeiterpartei PT der Präsidentin Dilma Rousseff./hr/DP/zb
AXC0006 2014-11-16/09:16