
Auf Japans BIP-Schock dürften Neuwahlen folgen
Die japanische Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal völlig unerwartet gesunken, womit eine Verschiebung der zweiten Stufe der Mehrwertsteuererhöhung und Neuwahlen noch im Dezember sehr wahrscheinlich werden. Mit dem zweiten Quartalsrückgang nacheinander, der das Land in eine technische Rezession stürzt, wird auch die Politik von Ministerpräsident Shinzo Abe in Frage gestellt. Er war 2012 angetreten, mit seinem Abenomics das Wachstum in der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft nach zwei Jahrzehnten der Flaute wieder in Schwung zu bringen. Doch die Zahlen zeigen eine andere Richtung: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist zwischen Juli und September auf das Jahr hochgerechnet um 1,6 Prozent geschrumpft. Von den 18 vom Wall Street Journal befragten Volkswirten hatte keiner einen Einbruch erwartet, im Mittel waren sie von einem Zuwachs von 2,25 Prozent ausgegangen. Bereits im zweiten Quartal war die Wirtschaftsleistung um 7,3 Prozent eingebrochen, was vor allem auf die seit 1. April geltende höhere Umsatzsteuer von 8 statt 5 Prozent zurückgeführt wurde. Im Quartalsvergleich sank das BIP im dritten Vierteljahr um 0,4 Prozent, hier hatten Ökonomen einen Zuwachs von 0,5 Prozent prognostiziert.
Abe-Berater: Weitere Mehrwertsteuererhöhung kommt nicht in Frage
Nach der überraschend schwachen japanischen Wirtschaftsentwicklung im dritten Quartal kommt eine weitere Mehrwertsteueranhebung nicht mehr in Betracht. Das machte ein enger Vertrauter von Ministerpräsident Shinzo Abe am Montag deutlich. Im Interview mit dem Wall Street Journal sprach sich Etsuro Honda zudem für ein rund 3 Billionen Yen (umgerechnet knapp 21 Milliarden Euro) schweres Konjunkturpaket aus.
Putin verteidigt Ukraine-Politik und kritisiert Rolle des Westens
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sein Vorgehen in der Ukraine-Krise verteidigt und die Rolle des Westens kritisiert. In einem am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Günther Jauch" ausgestrahlten Interview sagte Putin, bei der Eingliederung der ukrainischen Halbinsel Krim in die Russische Föderation handle es sich nicht um einen Bruch des Völkerrechts. Die als Reaktion daraufhin verhängten Sanktionen bezeichnete Putin als "völlig inadäquat".
Merkel mahnt entschlossenen Umgang mit Russland an
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Ukraine-Konflikt für einen entschlossenen und einheitlichen Umgang des Westens mit Russland plädiert. "Wir lassen nichts unversucht, in Gesprächen mit Russland zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen", sagte sie am Montag in einer Rede bei einem Think Tank in Sydney. Jedoch würden weiterhin auch Sanktionen gegen Russland verhängt, so lange sie erforderlich seien. Merkel äußerte sich im Lowy Institut für Internationale Politik. Merkel mahnte den Westen dabei zur Einheit. Die größte Gefahr in Europa und der gesamten Welt sei, "dass wir uns auseinander dividieren lassen", sagte Merkel. Es sei deshalb wichtig, dass Europa und die USA den gleichen Weg gingen.
Australien und China vereinbaren Freihandelsabkommen
China und Australien haben sich auf ein Freihandelsabkommen verständigt, das die bereits engen Wirtschaftsbeziehungen der beiden Länder vertiefen soll. Ein entscheidendes Element der Vereinbarungen ist die wechselseitige Öffnung der Finanzmärkte, was zu einer weiteren Internationalisierung der chinesischen Währung beitragen dürfte. Zudem erhalten Anleger aus Australien leichter Zugang zum chinesischen Finanzmarkt, was auch Aktien und Anleihen umfasst. Das Abkommen, über das rund ein Jahrzehnt verhandelt wurde, sieht zudem Zollbestimmungen vor, von denen unter anderem australischen Landwirte, Winzer und Dienstleistungsunternehmen profitieren werden. Im Gegenzug wird China Investitionen australischer Unternehmen weniger stark reglementieren und seiner Bevölkerung bessere Möglichkeiten für eine Arbeitsaufnahme auf dem fünften Kontinent eröffnen.
Deutschstämmiger gewinnt überraschend Rumäniens Präsidentschaftswahl
Aus der Stichwahl um das Präsidentenamt in Rumänien ist überraschend der deutschstämmige Konservative Klaus Iohannis als Sieger hervorgegangen. Wie die Wahlbehörde in der Nacht zum Montag nach der Auszählung von rund einem Drittel der Stimmen bekanntgab, lag Iohannis mit 55,8 Prozent der Stimmen vor seinem Herausforderer Victor Ponta, der 44,2 Prozent erhielt. Regierungschef Ponta gestand seine Niederlage ein.
Portugiesischer Innenminister tritt wegen Korruptionsaffäre zurück
Der portugiesische Innenminister Miguel Macedo ist am Sonntag im Zusammenhang mit einer weitverzweigten Korruptionsaffäre zurückgetreten. Macedo erklärte, er sei für den Skandal "nicht persönlich verantwortlich". Doch seine "politische Autorität" habe gelitten. Er habe die Entscheidung zum Rücktritt getroffen, um "die Regierung, die Autorität des Staates und die Glaubwürdigkeit seiner Einrichtungen zu verteidigen". Bei großangelegten Ermittlungen gegen korrupte Beamte in Portugal waren vor wenigen Tagen mehrere Ministerien durchsucht und elf Verdächtige festgenommen worden, darunter der Chef des nationalen Grenzschutzes, Manuel Jarmela Palos. Hintergrund sind Vorwürfe, wonach ausländische Investoren Visa gegen Zahlung von Schmiergeldern erhielten.
Kolumbien setzt Friedensverhandlungen mit Farc-Rebellen aus
Die kolumbianische Regierung hat die Friedensverhandlungen mit den Farc-Rebellen ausgesetzt. Die Gespräche mit der Guerilla würden unterbrochen, bis die Umstände der Entführung eines kolumbianischen Generals geklärt seien, zitierte das Verteidigungsministerium Präsident Juan Manuel Santos. Zuvor hatte er erklärt, dass im Westen des Landes ein General entführt worden sei und die Farc dafür verantwortlich gemacht. Der General Rubén Alzate hatte am Sonntag im südwestkolumbianischen Quibdo den Kontakt zu seiner Truppe verloren. In dem Gebiet sind die Farc-Rebellen aktiv.
Thailand BIP
2014 erwartet +1,0 Prozent (PROG +1,4 Prozent)
3. Quartal saisonbereinigt +1,1 Prozent gg Vorquartal (PROGNOSE +1,8 Prozent)
3. Quartal +0,6 Prozent gg Vorjahr (PROGNOSE +1,2 Prozent)
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November 17, 2014 03:00 ET (08:00 GMT)
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