
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist grundsätzlich bereit zu weiteren Schritten gegen Mini-Inflation und Konjunkturschwäche im Euroraum. "Wir können, wenn es denn darauf ankommen sollte, mehr tun", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch am Montag laut Redetext zum Auftakt der "Euro Finance Week" in Frankfurt. Allerdings sollten die bisherigen Sondermaßnahmen zunächst ihre Wirkung entfalten können.
Aktuell versucht die EZB, Banken über den Kauf von Pfandbriefen und Kreditpaketen (Asset Backed Securities/ABS) zu entlasten. Das soll Freiräume für neue Darlehen schaffen und die lahmende Kreditvergabe in Schwung bringen. "Wir kreieren kein unhaltbares Risiko für den Steuerzahler", betonte Mersch. Riskant für den Steuerzahler wäre, wenn die EZB ihr Mandat nicht ernst nähme: "Wenn wir vermeiden, dass die sehr niedrige Inflation zu lange anhält und die Wirtschaft stagniert, mindern wir das Risiko für alle Steuerzahler im Euroraum."
Die Notenbanker seien sich "möglicher Nebenwirkungen und Langzeitrisiken" ihres Kurses bewusst, versicherte Mersch. "Insgesamt würde ich mich sehr viel wohler fühlen, wenn die politisch Verantwortlichen sich klar dazu bekennen würden, das Risiko für die EZB zu verringern." Geldpolitik könne Strukturreformen nicht ersetzen./ben/enl/DP/bgf
AXC0075 2014-11-17/10:47