
Von Andreas Kißler
BERLIN--Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben im November ihren Einbruch vom Oktober mehr als wettgemacht und sich damit weitaus deutlicher erholt als erwartet. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhobene Index der Konjunkturerwartungen stieg von minus 3,6 Punkten auf plus 11,5 Zähler. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 0,9 Punkte gerechnet.
Damit ist das Konjunkturbarometer erstmals in diesem Jahr wieder gestiegen, nachdem es zuvor zehn Mal nacheinander gesunken war. Im Oktober war der ZEW-Index angesichts der internationalen Krisen um 10,5 Punkte gefallen und damit erstmals seit November 2012 in den negativen Bereich abgerutscht. Umfrageergebnisse hatten zwar darauf hingedeutet, dass er im November wieder ein positives Vorzeichen annehmen würde - sie hatten aber nicht den kräftigen Anstieg um 15,1 Punkte vorhergesehen.
"Erstmals im aktuellen Jahr steigen die ZEW-Konjunkturerwartungen", erklärte ZEW-Präsident Clemens Fuest. Zum Anstieg dürften nach seiner Aussage die jüngst veröffentlichten Wachstumszahlen für den Euroraum beigetragen haben, die für eine wirtschaftliche Stabilisierung sprächen. "Dennoch bleibt das wirtschaftliche Umfeld angespannt, nicht zuletzt aufgrund der weiter anhaltenden geopolitischen Spannungen," warnte der ZEW-Präsident aber.
Der Index der Lagebeurteilung erhöhte sich leicht um 0,1 auf 3,3 Punkte. Erwartet worden war ein Rückgang auf 1,0. Er war im Oktober noch um 22,2 Punkte gefallen.
Auch die Konjunkturerwartungen für die gesamte Eurozone stiegen im November. Der entsprechende Indikator verbesserte sich um 6,9 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 11,0. Der Wert für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verschlechterte sich hingegen im November um 2,9 auf minus 59,7 Punkte.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/smh
(END) Dow Jones Newswires
November 18, 2014 05:17 ET (10:17 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.