Zürich (ots) -
- Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit
unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100057078 -
Sperrfrist bis 18.11.2014, 21:00 Uhr
Jährlich leiden und sterben weltweit über 100 Millionen Pelztiere
für die Mode! Seit dem 1. März 2014 gilt die
Pelz-Deklarationsverordnung. Im Rahmen der Kampagne «echt Pelz - echt
grausam» hat der Zürcher Tierschutz in den letzten Wochen die
grössten Modehäuser mehrerer Städte daraufhin überprüft, wie sie
Kleider mit Pelzbesatz deklarieren. Fazit: Kein einziges Unternehmen
deklariert gesetzeskonform. Zahlreiche fehlende oder fehlerhafte,
vertauschte oder widersprüchliche Etiketten sind inakzeptabel. Der
Zürcher Tierschutz fordert einwandfreie Deklarationen für maximale
Transparenz, damit die Tierquälerei hinter echtem Pelz deutlich wird.
Zudem fordert der Zürcher Tierschutz PKZ, Jelmoli und Globus auf,
einen Schritt weiter zu gehen, eine schweizweite Vorbildfunktion
einzunehmen und vollständig auf Echtpelz zu verzichten.
In der Schweiz gilt seit dem 1. März 2014 nach einjähriger
Übergangsfrist die neue Verordnung über die Deklaration von Pelzen
und Pelzprodukten. Mitte August überprüfte der Zürcher Tierschutz 25
Modehäuser, ob sie Echtpelz im Sortiment führen. Dies war bei 14
Unternehmen der Fall, von denen bei 11 Deklarationsmängel auftraten -
hierzu zählten auch PKZ, Jelmoli und Globus. Der Fokus wurde daher
auf diese drei renommierten Unternehmen gelegt.
Von Mitte August bis Anfang November führte der Zürcher Tierschutz
total 53 Ladenbesuche in 31 Filialen von PKZ, Jelmoli und Globus in
den wichtigsten Deutschschweizer Städten durch (darunter Zürich,
Basel, Bern, Luzern und St. Gallen). Das Resultat: Bei 46
Ladenbesuchen war Echtpelz vorhanden, in 42 Fällen (91%) wurden
zahlreiche Deklarationsfehler fotografisch dokumentiert. Im Klartext:
Bei 9 von 10 Ladenbesuchen fanden sich Gesetzesverstösse (bei Jelmoli
in jedem von vier Ladenbesuchen).
PKZ und Jelmoli: viel Pelz und noch mehr Fehler
Die PKZ Burger-Kehl & Co. AG zählt seit der Übernahme von
Feldpausch (neu: PKZ Women) zu den grössten Modehausketten der
Schweiz. Jelmoli bezeichnet sich selbst als das grösste und
innovativste Warenhaus der Schweiz. Beide renommierten Unternehmen
deklarieren Pelzbesatz an Mützen und Winterjacken zwar mittels
spezieller Etiketten. Doch finden sich immer wieder Exemplare, wo das
Etikett vergessen wurde oder der Deklarationstext nicht
gesetzeskonform ist. Bei der «Abendmode» (elegante Pullover, Ponchos
etc.) wird die Deklarationspflicht noch schlechter umgesetzt! Wenn
überhaupt, so steht höchstens auf einem «Einnäher» z.B. «Kaninchen,
China» - dass es sich dabei um Käfighaltung mit Git-terboden handelt,
wird verschwiegen. Dies, obwohl das Gesetz die Deklaration der
«Gewinnungsart» vorschreibt. Unübertroffen ist das in beiden
Unternehmen geführte Label «Sandro»: Auf Französisch steht «Elevage
en cage» (Käfighaltung) und auf Italienisch: «Allevamento in branco»
(Rudelhaltung). Ein Widerspruch - was gilt nun? Die Kundschaft wird
in die Irre geführt, was einen freien Kaufentscheid verunmöglicht.
PKZ-Eigenmarken enttäuschen
Bei den PKZ-eigenen Marken «Paul Kehl» und «Paul» fehlte je nach
Filiale der lateinische Name und die Gewinnungsart. Oft stand nur
«Raccoon/Waschbär» in Englisch anstatt «Waschbär/Procyon lotor» und
nur «Wildfang» statt «Jagd mit bzw. ohne Fallen».
Peinliche Verwechslungen im Jelmoli
Eine Jacke mit Kaninchenfellbesatz (Marke «Peuterey») war im
Jelmoli als Nerz deklariert. Ein Artikel derselben Marke war einmal
als Waschbär bezeichnet, obwohl der Kragen eindeutig aus
Kaninchenfell war und umgekehrt. Etiketten vertauscht, durchgefallen!
Zudem wurde Waschbär lateinisch als Marderhund bezeichnet. Ein
renommiertes Warenhaus kann sich solche Fehler - de facto
Gesetzesverstösse - schlicht nicht leisten.
Für Globus ist die Migros verantwortlich
Die gehobene Warenhauskette Globus zählt mit dem Herren-Globus und
der Schild AG zum Migros-Konzern. In den besuchten Globus-Filialen
wurden teilweise gravierende Deklarationsmängel entdeckt: Wiederholt
fehlte das Wichtigste, nämlich die Gewinnungsart (z.B. bei Blauer,
Burberry). Bei Canada Goose waren die Informationen auf zwei
eingenähten Etiketten verteilt, statt gemäss Verordnung auf EINER.
Während die Migros und Schild seit längerem auf Echtpelz verzichten,
foutiert sich Globus darum. Wo bleibt da die Ethik des
Mutterkonzerns?
Kontrollen für konsequente Umsetzung der Deklarationspflicht
Tiana Moser, Nationalrätin der GLP und Motionärin der
Deklarationspflicht, ist enttäuscht: «Die Geschäfte hatten nun 18
Monate Zeit für die Umsetzung der Deklarationsverordnung; diese ist
nötig, damit die Kundschaft Wahlfreiheit hat und nicht die Katze im
Sack kauft.» Nun muss das Bundesamt für Lebens-mittelsicherheit und
Veterinärwesen BLV durch Kontrollen für einen konsequenten Vollzug
der Gesetzge-bung sorgen.
Pelz ist out und lässt einen alt aussehen
Die «gehobeneren» Geschäfte halten Pelz für unabdingbar. Das Model
Tamy Glauser ist anderer Mei-nung: «Eine Deklarationspflicht ist das
Mindeste, was ein Laden einhalten sollte. Besser wäre es, wenn die
Läden beim Einkauf komplett auf tierquälerische Pelzwaren verzichten
würden. Das würde auch die Designer zum Umdenken zwingen». Als
Vorbild mag Karl Lagerfeld dienen: Gemäss «Der Bund» vom 2.3.2011
verwendete er damals nur Kunstpelz für die Winterkollektion von
Chanel - weil der viel moderner sei. Echtpelz ist out und lässt alt
aussehen, so die naheliegende Schlussfolgerung.
Modegeschäfte profitieren vom enormen Tierleid
Jährlich leiden und sterben weltweit über 100 Millionen Pelztiere
auf grausamste Weise. Der Profit der Modeindustrie geht auf Kosten
der Tiere: Sie fristen in tierquälerischen Käfigen oder in brutalen
Fallen einem qualvollen Tod entgegen. Dies ist seit Jahrzehnten so -
im Gegensatz zur Nutztierhaltung, wo tiergerechte Alternativen
entwickelt wurden, hat die Pelzbranche geschlafen. Neben den
erwähnten Modehäusern mischen weitere grosse Player im Geschäft mit,
z.B. Bongénie Grieder und Mode Bayard Group, aber auch regionale
Ladenketten wie Modissa im Grossraum Zürich oder Mode Weber in der
Ostschweiz.
Zürcher Tierschutz fordert Transparenz und Verzicht auf Echtpelz
Einerseits fordert der Zürcher Tierschutz die Modegeschäfte daher
auf, Echtpelz korrekt zu deklarieren und für Transparenz zu sorgen -
damit das enorme Tierleid deutlich wird und die Leute frei
entscheiden können, ob sie einen Modeartikel kaufen wollen oder
nicht. Alles andere ist ein Gesetzesverstoss! Andererseits fordert
der Zürcher Tierschutz von den qualitätsbewussten Geschäften, künftig
ganz auf tierquälerischen Echtpelz zu verzichten und dem «fur free
retailer program» beizutreten - ganz nach dem Vorbild von Schild.
Besonders die Migros soll ihre Verantwortung wahrnehmen und dafür
sorgen, dass alle Unternehmen des Konzerns «pelzfrei» werden. Eine
Doppelmoral wie im Fall von Globus ist ethisch inakzeptabel.
Weitere Informationen:
- Website Zürcher Tierschutz http://ots.ch/2gUu1
- Website http://www.Pelzinfo.ch des Zürcher Tierschutz
- BLV-Informationen zu Pelz mit Deklarationsverordnung
- Fur free retailer program
- Übersicht der pelzfreien Läden in der Schweiz -> download (pdf)
Originaltext: Zürcher Tierschutz
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/pm/100057078
Medienmappe via RSS : http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100057078.rss2
Kontakt:
Zürcher Tierschutz
Nadja Brodmann
044 261 43 36
079 334 91 70
nbrodmann@zuerchertierschutz.ch
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Sperrfrist bis 18.11.2014, 21:00 Uhr
Jährlich leiden und sterben weltweit über 100 Millionen Pelztiere
für die Mode! Seit dem 1. März 2014 gilt die
Pelz-Deklarationsverordnung. Im Rahmen der Kampagne «echt Pelz - echt
grausam» hat der Zürcher Tierschutz in den letzten Wochen die
grössten Modehäuser mehrerer Städte daraufhin überprüft, wie sie
Kleider mit Pelzbesatz deklarieren. Fazit: Kein einziges Unternehmen
deklariert gesetzeskonform. Zahlreiche fehlende oder fehlerhafte,
vertauschte oder widersprüchliche Etiketten sind inakzeptabel. Der
Zürcher Tierschutz fordert einwandfreie Deklarationen für maximale
Transparenz, damit die Tierquälerei hinter echtem Pelz deutlich wird.
Zudem fordert der Zürcher Tierschutz PKZ, Jelmoli und Globus auf,
einen Schritt weiter zu gehen, eine schweizweite Vorbildfunktion
einzunehmen und vollständig auf Echtpelz zu verzichten.
In der Schweiz gilt seit dem 1. März 2014 nach einjähriger
Übergangsfrist die neue Verordnung über die Deklaration von Pelzen
und Pelzprodukten. Mitte August überprüfte der Zürcher Tierschutz 25
Modehäuser, ob sie Echtpelz im Sortiment führen. Dies war bei 14
Unternehmen der Fall, von denen bei 11 Deklarationsmängel auftraten -
hierzu zählten auch PKZ, Jelmoli und Globus. Der Fokus wurde daher
auf diese drei renommierten Unternehmen gelegt.
Von Mitte August bis Anfang November führte der Zürcher Tierschutz
total 53 Ladenbesuche in 31 Filialen von PKZ, Jelmoli und Globus in
den wichtigsten Deutschschweizer Städten durch (darunter Zürich,
Basel, Bern, Luzern und St. Gallen). Das Resultat: Bei 46
Ladenbesuchen war Echtpelz vorhanden, in 42 Fällen (91%) wurden
zahlreiche Deklarationsfehler fotografisch dokumentiert. Im Klartext:
Bei 9 von 10 Ladenbesuchen fanden sich Gesetzesverstösse (bei Jelmoli
in jedem von vier Ladenbesuchen).
PKZ und Jelmoli: viel Pelz und noch mehr Fehler
Die PKZ Burger-Kehl & Co. AG zählt seit der Übernahme von
Feldpausch (neu: PKZ Women) zu den grössten Modehausketten der
Schweiz. Jelmoli bezeichnet sich selbst als das grösste und
innovativste Warenhaus der Schweiz. Beide renommierten Unternehmen
deklarieren Pelzbesatz an Mützen und Winterjacken zwar mittels
spezieller Etiketten. Doch finden sich immer wieder Exemplare, wo das
Etikett vergessen wurde oder der Deklarationstext nicht
gesetzeskonform ist. Bei der «Abendmode» (elegante Pullover, Ponchos
etc.) wird die Deklarationspflicht noch schlechter umgesetzt! Wenn
überhaupt, so steht höchstens auf einem «Einnäher» z.B. «Kaninchen,
China» - dass es sich dabei um Käfighaltung mit Git-terboden handelt,
wird verschwiegen. Dies, obwohl das Gesetz die Deklaration der
«Gewinnungsart» vorschreibt. Unübertroffen ist das in beiden
Unternehmen geführte Label «Sandro»: Auf Französisch steht «Elevage
en cage» (Käfighaltung) und auf Italienisch: «Allevamento in branco»
(Rudelhaltung). Ein Widerspruch - was gilt nun? Die Kundschaft wird
in die Irre geführt, was einen freien Kaufentscheid verunmöglicht.
PKZ-Eigenmarken enttäuschen
Bei den PKZ-eigenen Marken «Paul Kehl» und «Paul» fehlte je nach
Filiale der lateinische Name und die Gewinnungsart. Oft stand nur
«Raccoon/Waschbär» in Englisch anstatt «Waschbär/Procyon lotor» und
nur «Wildfang» statt «Jagd mit bzw. ohne Fallen».
Peinliche Verwechslungen im Jelmoli
Eine Jacke mit Kaninchenfellbesatz (Marke «Peuterey») war im
Jelmoli als Nerz deklariert. Ein Artikel derselben Marke war einmal
als Waschbär bezeichnet, obwohl der Kragen eindeutig aus
Kaninchenfell war und umgekehrt. Etiketten vertauscht, durchgefallen!
Zudem wurde Waschbär lateinisch als Marderhund bezeichnet. Ein
renommiertes Warenhaus kann sich solche Fehler - de facto
Gesetzesverstösse - schlicht nicht leisten.
Für Globus ist die Migros verantwortlich
Die gehobene Warenhauskette Globus zählt mit dem Herren-Globus und
der Schild AG zum Migros-Konzern. In den besuchten Globus-Filialen
wurden teilweise gravierende Deklarationsmängel entdeckt: Wiederholt
fehlte das Wichtigste, nämlich die Gewinnungsart (z.B. bei Blauer,
Burberry). Bei Canada Goose waren die Informationen auf zwei
eingenähten Etiketten verteilt, statt gemäss Verordnung auf EINER.
Während die Migros und Schild seit längerem auf Echtpelz verzichten,
foutiert sich Globus darum. Wo bleibt da die Ethik des
Mutterkonzerns?
Kontrollen für konsequente Umsetzung der Deklarationspflicht
Tiana Moser, Nationalrätin der GLP und Motionärin der
Deklarationspflicht, ist enttäuscht: «Die Geschäfte hatten nun 18
Monate Zeit für die Umsetzung der Deklarationsverordnung; diese ist
nötig, damit die Kundschaft Wahlfreiheit hat und nicht die Katze im
Sack kauft.» Nun muss das Bundesamt für Lebens-mittelsicherheit und
Veterinärwesen BLV durch Kontrollen für einen konsequenten Vollzug
der Gesetzge-bung sorgen.
Pelz ist out und lässt einen alt aussehen
Die «gehobeneren» Geschäfte halten Pelz für unabdingbar. Das Model
Tamy Glauser ist anderer Mei-nung: «Eine Deklarationspflicht ist das
Mindeste, was ein Laden einhalten sollte. Besser wäre es, wenn die
Läden beim Einkauf komplett auf tierquälerische Pelzwaren verzichten
würden. Das würde auch die Designer zum Umdenken zwingen». Als
Vorbild mag Karl Lagerfeld dienen: Gemäss «Der Bund» vom 2.3.2011
verwendete er damals nur Kunstpelz für die Winterkollektion von
Chanel - weil der viel moderner sei. Echtpelz ist out und lässt alt
aussehen, so die naheliegende Schlussfolgerung.
Modegeschäfte profitieren vom enormen Tierleid
Jährlich leiden und sterben weltweit über 100 Millionen Pelztiere
auf grausamste Weise. Der Profit der Modeindustrie geht auf Kosten
der Tiere: Sie fristen in tierquälerischen Käfigen oder in brutalen
Fallen einem qualvollen Tod entgegen. Dies ist seit Jahrzehnten so -
im Gegensatz zur Nutztierhaltung, wo tiergerechte Alternativen
entwickelt wurden, hat die Pelzbranche geschlafen. Neben den
erwähnten Modehäusern mischen weitere grosse Player im Geschäft mit,
z.B. Bongénie Grieder und Mode Bayard Group, aber auch regionale
Ladenketten wie Modissa im Grossraum Zürich oder Mode Weber in der
Ostschweiz.
Zürcher Tierschutz fordert Transparenz und Verzicht auf Echtpelz
Einerseits fordert der Zürcher Tierschutz die Modegeschäfte daher
auf, Echtpelz korrekt zu deklarieren und für Transparenz zu sorgen -
damit das enorme Tierleid deutlich wird und die Leute frei
entscheiden können, ob sie einen Modeartikel kaufen wollen oder
nicht. Alles andere ist ein Gesetzesverstoss! Andererseits fordert
der Zürcher Tierschutz von den qualitätsbewussten Geschäften, künftig
ganz auf tierquälerischen Echtpelz zu verzichten und dem «fur free
retailer program» beizutreten - ganz nach dem Vorbild von Schild.
Besonders die Migros soll ihre Verantwortung wahrnehmen und dafür
sorgen, dass alle Unternehmen des Konzerns «pelzfrei» werden. Eine
Doppelmoral wie im Fall von Globus ist ethisch inakzeptabel.
Weitere Informationen:
- Website Zürcher Tierschutz http://ots.ch/2gUu1
- Website http://www.Pelzinfo.ch des Zürcher Tierschutz
- BLV-Informationen zu Pelz mit Deklarationsverordnung
- Fur free retailer program
- Übersicht der pelzfreien Läden in der Schweiz -> download (pdf)
Originaltext: Zürcher Tierschutz
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Kontakt:
Zürcher Tierschutz
Nadja Brodmann
044 261 43 36
079 334 91 70
nbrodmann@zuerchertierschutz.ch