
Von Tatsuo Ito
TOKIO--Die jüngste Lockerung der Geldpolitik war aus Sicht des Gouverneurs der Bank of Japan (BoJ), Haruhiko Kuroda, "kein Fehler", auch wenn Premier Shinzo Abe die nächste Runde der Steuererhöhung verschoben hat. "Der Aufschub um 18 Monate erzeugt bei mir nicht das Gefühl, dass die zusätzliche Lockerung ein Fehler war", sagte Kuroda im Anschluss an eine Ratssitzung, bei der die Notenbank an ihrem geldpolitischen Kurs festhielt.
Im Oktober hatte die japanische Zentralbank die Märkte mit dem Beschluss überrascht, das Volumen der Wertpapierkäufe von 60 bis 70 Billionen auf 80 Billionen Yen aufzustocken. Kuroda erklärte damals, die Entscheidung basiere auf der Annahme, dass die Regierung die Umsatzsteuer wie geplant erhöhe.
Kuroda hielt sich nun mit Kommentaren zur Regierungspolitik zurück. "Die Regierung und das Parlament sind für die fiskalische Disziplin verantwortlich, und nicht die Bank of Japan", sagte Kuroda. Gleichwohl wiederholte er seine Aussage, es sei wichtig für Japan, die Staatsfinanzen auf eine nachhaltige Basis zu stellen.
Mit der zweiten Runde der Steuererhöhung will Abe die Staatseinnahmen erhöhen, um den riesigen Schuldenberg des Landes abzubauen. Doch schon nach der ersten Erhöhung im April dieses Jahres war die Wirtschaft viel stärker eingebrochen als von den meisten Experten und Regierungsvertretern erwartet.
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November 19, 2014 04:30 ET (09:30 GMT)
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