
Nach der weitgehend reibungslosen Umstellung auf das gemeinsame europäische Zahlungsverfahren Sepa bei Unternehmen und Vereinen sind nach Bundesbank-Einschätzung nicht alle Hürden genommen. "Mit einer gewissen Sorge sehe ich den Februar 2016 näher heranrücken", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele am Mittwoch laut Redetext bei der "Euro Finance Week" in Frankfurt. Ab dann müssen auch Verbraucher Bankgeschäfte mit der - in Deutschland 22-stelligen - internationalen Kontonummer IBAN tätigen.
"Ich habe eine gewisse Sorge, ob bis zu diesem Zeitpunkt jeder Kunde erreicht werden kann, damit jeder diese Verpflichtung erfüllt", sagte Thiele. Er hoffe, dass nicht erst das Auslaufen der Übergangsfrist dazu führen werde, dass sich Verbraucher mit dem Thema beschäftigten. Diese dürfen noch bis zum 1. Februar 2016 bisherige Kontonummern und Bankleitzahlen nutzen.
Unternehmen und Vereine müssen seit 1. August 2014 Lastschriften und Überweisungen in Euro im Sepa-Format vornehmen. "Alleine in Deutschland werden im täglichen Durchschnitt nun gut 50 Millionen Transaktionen als Sepa-Zahlungen abgewickelt", sagte Thiele.
Der Euro-Zahlungsverkehrsraum Sepa ("Single Euro Payments Area") umfasst 34 Länder, darunter die 28 EU-Staaten. Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen sollen grenzüberschreitend standardisiert und so beschleunigt werden./ben/DP/jkr
AXC0106 2014-11-19/11:35