Der Rückversicherungskonzern Munich Re will nicht aggressiv in die Konsolidierung der Branche eingreifen. So komme die Übernahme eines reinen Rückversicherers für die Münchener nicht in Frage, sagten Finanzvorstand Jörg Schneider und Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek am Donnerstag in einer Telefonkonferenz.
Derzeit seien die Preise für M&A-Aktivitäten allgemein zu hoch. Die Übernahme eines Erstversicherers oder einen Zukauf im Bereich Spezialversicherungen kann sich der Konzern jedoch grundsätzlich weiterhin vorstellen.
Insgesamt rechnet Munich Re damit, dass die Konsolidierung im Sektor weiter anhält. Marktanteile hätten neu fusionierte Unternehmen dem Konzern bisher jedoch nicht weggenommen. Mittelfristig sei der Trend sogar positiv für den nach Einnahmen weltweit größten Rückversicherer - die Fusionen mittlerer und kleinerer Rückversicherer nehmen Überkapazitäten aus dem Markt und mindern den harten Wettbewerb um ein Stück vom immer kleiner werdenden Kuchen.
Das kann dem Konzern nur zugute kommen: Durch die Überkapazitäten sind die Preise für Rückversicherungen seit Jahren unter Druck und schmälern damit die Marge des Konzerns. Finanzchef Schneider hält es angesichts dieser Entwicklung für unrealistisch, für das laufende Geschäftsjahr wieder einen Nettogewinn in der Größenordnung von 3 Milliarden Euro zu erwarten.
Für 2014 hat der Konzern ein vorläufiges Nettoergebnis von 3,2 Milliarden Euro gemeldet, nach 3,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Eine umfassende Prognose will die Gesellschaft voraussichtlich im März wagen, wenn der Konzernabschluss für 2014 veröffentlicht wird.
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February 05, 2015 04:27 ET (09:27 GMT)
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