
Der Finanzvorstand der Deutschen Bank fürchtet, dass Europa gegenüber den USA und China ins Hintertreffen geraten wird. "Wir verlieren in den kommenden fünf bis zehn Jahren Anteile am weltweiten BIP an die USA, und wir werden auf lange Sicht auch Platz zwei (als Wirtschaftsmacht) an China verlieren", sagte Stefan Krause beim European Banking Congress. Das liege daran, dass sich Europa in den vergangenen Jahren vor politischen Reformen gescheut und sich so "durchgewurstelt" habe.
"Die Unternehmen, mit denen wir sprechen, haben volle Auftragsbücher und exportieren nach China wie verrückt", sagte Krause. Die Unsicherheit über den politischen Weg und das Wachstum in Europa verhindere dagegen Investitionen. Doch statt zunächst strukturelle Probleme zu beseitigen, gehe Europa den riskanteren Weg der expansiven Geldpolitik.
Damit die Aussichten weniger trüb sind, brauche Europa eine Strategie, "wie ein Unternehmen, das eine Vorwärtsstrategie hat, um zu wissen, welche Schritte es gehen muss". Dafür brauche Europa aber auch jemanden, der die Entscheidung für diese Strategie treffen. "Ich würde ein bisschen mehr Führung verlangen", sagte Krause.
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November 21, 2014 05:09 ET (10:09 GMT)
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