
Die Weihnachtsfeiern in Unternehmen stehen bevor - für das nächste Jahr aber sehen Wirtschaftsverbände die Firmenpartys in Gefahr. Hintergrund sind Pläne von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), Zuwendungen von Unternehmen an Arbeitnehmer auf Betriebsveranstaltungen wie Feiern und Ausflüge steuerlich zu regeln. In einer Stellungnahme für eine Anhörung des Bundestags-Finanzausschusses an diesem Montag warnen Verbände, dass Arbeitgeber künftig darauf verzichten könnten.
"Die vorgesehenen Änderungen im Bereich der Betriebsveranstaltung gehen mit erheblichem ... Aufwand einher", heißt in dem gemeinsamen Papier, das auch der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und dem Magazin "Focus" vorliegt. Die Auswirkungen seien nicht akzeptabel.
Bereits Anfang September war bekanntgeworden, dass nach dem Gesetzentwurf die bisherige Freigrenze von 110 auf 150 Euro angehoben, zugleich aber die Bemessungsgrenze erweitert werden soll. Bei der Prüfung der Freigrenze sollen sämtliche Kosten einbezogen werden. Auch ist geplant, anteilige Kosten der Begleitperson wieder Arbeitnehmern zuzurechnen.
Es geht um die Besteuerung geldwerter Vorteile, die Arbeitgeber Arbeitnehmern im Rahmen von Betriebsveranstaltungen gewähren. Die höhere Freigrenze soll nur gelten, wenn die Veranstaltung allen Mitarbeitern offenstehe. Die Weihnachtsfeier einer Abteilung fiele nicht darunter. Auch darf der Fiskus alle Aufwendungen addieren.
Uwe Rauhöft vom Neuen Verband der Lohnsteuerhilfevereine sagte "Focus": "Es ist zu befürchten, dass dann deutlich mehr Arbeitnehmer wegen geldwerter Vorteile zusätzlich Steuern zahlen müssen, nur weil sie zur Weihnachtsfeier gefahren sind."/sl/DP/he
AXC0020 2014-11-23/14:35