
Von Andreas Kißler
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November erstmals seit sechs Monaten wieder verbessert. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg um 1,5 Zähler auf 104,7 Punkte und legte damit überraschend zu. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten hingegen einen leichten Rückgang auf 103,0 Punkte nach 103,2 im Vormonat vorausgesagt.
Die optimistischere Grundstimmung der Wirtschaft markiert einen Umschwung beim wichtigsten Konjunkturbarometer in Deutschland, das sich zuvor sechs Monate nacheinander verschlechtert hatte und im Oktober noch auf ein Zwei-Jahres-Tief gefallen war.
"Der Abschwung ist zumindest unterbrochen", erklärten die Ökonomen des Münchener Instituts. Analysten hatten auf eine Erholung des ifo-Index gesetzt, nachdem bereits der ZEW-Index am Dienstag ein überraschendes Comeback hingelegt hatte und deutlich stärker als erwartet gestiegen war.
Auch die beiden anderen ifo-Stimmungsindikatoren erholten sich im November. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen stieg auf 110,0 von 108,4 Punkten im Vormonat. Die Analysten hatten hier 108,1 Punkte erwartet. Der Index für die Geschäftserwartungen nahm um 1,4 Punkte auf 99,7 Zähler zu. Die befragten Ökonomen hatten 98,6 vorhergesagt.
Den jüngsten Indexdaten aus München und Mannheim stehen allerdings andere Erhebungen gegenüber, die ein pessimistischeres Bild der künftigen Konjunktur zeichnen. In einer vergangene Woche veröffentlichten Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigten sich die Unternehmen zunehmend skeptisch über die weitere Entwicklung. Demnach wollen inzwischen deutlich weniger Betriebe ihre Investitionen ausweiten.
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November 24, 2014 04:12 ET (09:12 GMT)
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