
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will mit einem Bündnis von Unternehmen, Gewerkschaften und Politik die deutsche Industrie zukunftsfest machen. Die Industrie sei ein "Juwel der deutschen Wirtschaft", das stark zur Wertschöpfung beitrage, sagte Gabriel am Dienstag in Berlin.
Gemeinsam mit dem Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, und IG Metall-Chef Detlef Wetzel rief er in Anknüpfung an frühere solcher Partnerschaften zur Gründung eines Bündnisses "Zukunft der Industrie" auf. Geplant sind unter anderem vier Arbeitsgruppen, eine Stiftung soll die Bündnisarbeit wissenschaftlich begleiten. Wichtig seien gute Rahmenbedingungen, so Grillo. "Wirtschaft ist zu 50 Prozent Psychologie."
2013 lag der Industrieanteil an der Wertschöpfung in Deutschland bei rund 22 Prozent. EU-weit sind es nur 15 Prozent. "Das ist schon eine Schicksalsfrage für Deutschland, wie sichern wir die Zukunftsfähigkeit der Industrie", so Wetzel. Wertschöpfungsketten verteilten sich rund um den Globus, es gebe eine zunehmende Digitalisierung und Vernetzung.
Grillo beklagte zu geringe öffentliche wie private Investitionen. Mit Blick auf geplante gesetzliche Maßnahmen Gabriels für einen geringeren CO2-Ausstoß von Kohlekraftwerken, mahnte Grillo bezahlbare Energiepreise an. "Die Industrie gehört in Deutschland zu den wichtigsten Quellen des Wohlstands." Sie habe stark dazu beigetragen, dass Deutschland aus der Finanz- und Wirtschaftskrise gut herausgekommen sei./ir/DP/men
AXC0145 2014-11-25/14:22