
Trotz drohender Streiks der
Gewerkschaft Verdi will der Online-Versandhändler Amazon
Bemerkenswert ist die geringere Zahl der Saisonarbeiter dennoch: Gab es im Dezember 2013 Streiks an bis zu drei Standorten, sind es mittlerweile sechs Standorte - mit steigender Tendenz. Bald soll Koblenz laut Verdi dazustoßen. "Es ist überraschend, dass Amazon die Zahl der Saisonkräfte reduziert", sagt Onlinehandel-Fachmann Stefan Najda aus der Verdi-Bundesverwaltung. Aushilfen können zwar generell auch streiken. "Aber befristet Beschäftigte tun dies in der Regel nicht wegen der Hoffnung auf einen festen Job", erklärt er.
Für den größten deutschen Standort in Bad Hersfeld stellt Amazon fürs Weihnachtsgeschäft 500 zusätzliche Aushilfen ein. Sie sollen die Belegschaft bis Jahresende in den beiden osthessischen Lagern unterstützen. Die Saisonarbeiter erhalten den gleichen Basislohn wie Festangestellte - 10,23 Euro brutto pro Stunde, wie Amazon mitteilte. Nach einem Jahr liege der Stundenlohn bei 11,84 Euro. Die Löhne fallen regional verschieden aus. An den Standorten Brieselang bei Berlin und Leipzig gebe es im ersten Jahr 9,75 Euro pro Stunde.
Zuletzt war bei Amazon Anfang des Monats eine längere Streikwelle über mehrere Standorte hinweg zu Ende gegangen. Der Tarifstreit zwischen dem Branchenriesen und Verdi hält unvermindert an. Der Verdi-Bundesvorstand kündigte offen weitere Proteste an.
Verdi will Branchen-Primus Amazon zu Tarifverhandlungen zu den Bedingungen des Einzelhandels bewegen. Amazon sieht sich selbst aber als Logistikunternehmen und lehnt die Forderungen ab. Die Streiks laufen mit Unterbrechungen seit Mitte Mai 2013./jpe/DP/zb
ISIN US0231351067
AXC0018 2014-11-27/06:50