
Wirtschaftsstimmung im Euroraum bleibt stabil
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist im November stabil geblieben. Allerdings war die Entwicklung über die einzelnen Wirtschaftssektoren hinweg und innerhalb der fünf größten Volkswirtschaften sehr unterschiedlich. Für den gesamten Währungsblock stieg der Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung auf 100,8 Punkte von 100,7 im Vormonat. Die stabile Entwicklung kam überraschend, Volkswirte hatten mit einem Indexrückgang auf 100,2 Zähler gerechnet.
Eurozone-Geschäftsklima steigt im November leicht
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im November im Vergleich zum Vormonat leicht aufgehellt. Wie die Europäische Kommission berichtete, stieg der entsprechende Index auf plus 0,18 Punkte von revidiert plus 0,06 (vorläufig: plus 0,05) Punkte im Oktober. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von minus 0,01 Zähler erwartet.
Geldmengenwachstum im Euroraum stagniert im Oktober
Das Geldmengenwachstum in der Eurozone hat sich im Oktober entgegen den Erwartungen nicht verstärkt, wobei die Vergabe von Buchkrediten an Unternehmen langsamer schrumpfte. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, stagnierte das Wachstum der breiten Geldmenge M3 bei einer Jahresrate von 2,5 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Wachstumsanstieg auf 2,6 Prozent prognostiziert.
EZB: Stress im Bankensystem auf niedrigstem Niveau seit 2007
Der Stress im Bankensektor des Euroraums hat sich nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter verringert. Doch obwohl die Banken weitere Fortschritte bei der Reparatur ihrer Bilanzen gemacht haben, sieht die EZB durchaus Risiken für die Finanzstabilität, wie aus ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht hervorgeht.
Rendite der Bundesanleihen mit EZB-Spekulationen auf Rekordtief
Deutsche Bundesanleihen stehen bei Anlegern weiter hoch im Kurs. Am Donnerstagvormittag sank die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen laut Tradeweb auf das neue Allzeittief von 0,712 Prozent. Als Renditedrücker fungieren Spekulationen am Markt, die Europäische Zentralbank (EZB) stehe kurz vor der Verkündung von Plänen zum Kauf von Staatsanleihen
Belebung am Arbeitsmarkt im November stärker als erwartet
Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland im November deutlicher gefallen als erwartet. Wie die Bundesagentur für Arbeit bekanntgab, sank die Arbeitslosenzahl um 16.000 Personen. Damit sind nun 2,717 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 6,3 Prozent. Im Oktober war die Arbeitslosenzahl bereits um 75.000 gesunken.
GfK-Konsumklima steigt stärker als erwartet
Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich deutlicher verbessert als von Experten erwartet und damit Hoffnungen auf eine Beschleunigung der Konjunktur genährt. Zuvor waren bereits andere Wirtschaftsbarometer gestiegen. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Dezember einen weiteren Anstieg ihres Indikators zum Konsumklima auf 8,7 von 8,5 Punkten im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Anstieg auf 8,6 Zähler erwartet.
Länderdaten signalisieren schwache Inflation in Deutschland
Die deutsche Jahresteuerung dürfte im November noch weiter gesunken sein. Darauf lassen die Veröffentlichungen von Preisdaten aus deutschen Bundesländern schließen. Für Gesamtdeutschland hatten Volkwirte im Vorfeld einen Rückgang der Jahresteuerung von 0,8 auf 0,6 Prozent prognostiziert. Im Monatsvergleich sollen die Verbraucherpreise der Prognose zufolge stagnieren.
Gewerkschaften attackieren Schäuble wegen mangelnder Mindestlohnkontrolle
Die Gewerkschaften werfen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vor, den Missbrauch beim gesetzlichen Mindestlohn zu fördern. Hintergrund sind zwei Verordnungen aus Schäubles Ministerium, die die Kontrolle von Arbeitszeiten erheblich erschweren. Arbeitgeber müssen demnach bei mobilen Tätigkeiten wie Briefzustellung, dem Austragen von Zeitungen und Prospekten oder dem Winterdienst nicht mehr erfassen, wann die Arbeit beginnt und wann sie endet.
Studie: Zuwanderung entlastet den deutschen Sozialstaat
Die in Deutschland lebenden Ausländer entlasten einer Studie zufolge den Sozialstaat in Milliardenhöhe. Die 6,6 Millionen Menschen ohne deutschen Pass sorgten im Jahr 2012 für einen Überschuss von insgesamt 22 Milliarden Euro, wie eine am Donnerstag in Gütersloh veröffentliche Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung ergab.
EVG verzichtet auf Streiks bei der Bahn bis 12. Dezember
Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn will die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bis zum 12. Dezember auf Streiks verzichten. Sie wolle das "sehr umfangreiche" Angebot der Bahn vom vergangenen Donnerstag "in Ruhe" prüfen, erklärte Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba in Frankfurt am Main.
24-stündiger Generalstreik gegen Sparkurs in Griechenland
Mit einem auf 24 Stunden angelegten Generalstreik ist in Griechenland am Donnerstag gegen den fortgesetzten Sparkurs der Regierung protestiert worden. Der Flughafen von Athen wurde ebenso bestreikt wie der öffentliche Nahverkehr und der Hafen der Hauptstadt.
Misstrauensvotum gegen Juncker im Europaparlament gescheitert
Das Europaparlament hat den Misstrauensantrag gegen EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker abgelehnt. 461 Volksvertreter stimmten am Donnerstag in Straßburg gegen das Vorhaben, das von EU-feindlichen und rechten Parteien eingebracht worden war. 101 Abgeordnete votierten mit ja, 88 enthielten sich.
EU-Parlament will Aufspaltung von Google prüfen lassen
Das Europäische Parlament hat am Donnerstag mit großer Mehrheit eine Resolution zum digitalen Binnenmarkt verabschiedet, die implizit eine mögliche Aufspaltung von Google ins Spiel bringt. In Straßburg stimmten 458 EU-Abgeordnete für den Antrag, 173 dagegen. 23 Parlamentarier enthielten sich.
US-Prominente unterstützen Shopping-Boykott gegen Ferguson-Urteil
Mehrere farbige US-Prominente haben im Internet dazu aufgerufen, den traditionellen Einkaufstag Black Friday am Freitag nach Thanksgiving zu boykottieren. Unter den Stichwörtern BlackoutBlackFriday und NotOneDime argumentierten am Donnerstag viele Nutzer des Kurzbotschaftendiensts Twitter, dass nur ein Einkaufsboykott helfe, das Justizurteil zugunsten des Polizisten Darren Wilson abzuändern.
Großbritannien verschärft den Ton gegen Internetfirmen
Großbritannien legt sich im Anti-Terror-Kampf gezielt mit Internetfirmen an. Diese sollten nach Ansicht der Regierung mehr Verantwortung übernehmen und ihre Systeme stärker nach extremistischen Inhalten durchforsten. Erst in dieser Woche hatte ein britischer Parlamentsbericht den Vorwurf erhoben, dass ein US-Konzern - der später als Facebook identifiziert wurde - eine tödliche Islamisten-Attacke in London im vergangenen Jahr hätte verhindern können.
Interpol ordnet Festnahme des russischen Milliardärs Pugatschew an
Die internationale Polizeibehörde Interpol hat einen Haftbefehl gegen den russischen Milliardär Sergej Pugatschew erlassen. Der im Londoner Exil lebende, frühere Vertraute des Kreml sei umgehend festzunehmen, hieß es am Donnerstag auf der Internetseite von Interpol. Der 51-Jährige wird von den russischen Behörden gesucht, die dem früheren Banker Unterschlagung und großangelegten Betrug vorwerfen.
Italien/Geschäftsklima verarb. Sektor Nov 96,3 (Okt revidiert: 96,1)
Italien/Geschäftsklima Gesamtindex Nov 87,7 (Okt: 89,1)
Belgien Nov Verbraucherpreise -0,11% (Okt: +0,09%) gg Vorjahr
DJG/DJN/WSJ/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 27, 2014 07:30 ET (12:30 GMT)
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