
Opec kürzt Förderziel nicht
WIEN - Trotz des jüngsten Absturzes der Ölpreise will die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ihr bisheriges Förderziel von 30 Millionen Barrel am Tag nicht kürzen. Darauf verständigten sich die Energieminister der zwölf Mitgliedstaaten am Donnerstag in Wien.
Inflation so schwach wie seit fast fünf Jahren nicht mehr
WIESBADEN - Die Talfahrt der Energiepreise hat den Preisauftrieb in Deutschland erneut abgeschwächt und die Inflation auf den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren fallen lassen. Im November stiegen die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um 0,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Damit erreichte die Teuerung den tiefsten Stand seit Februar 2010, nachdem sie im Vormonat noch bei 0,8 Prozent gelegen hatte. Volkswirte hatten dies erwartet. Im Monatsvergleich seien die Verbraucherpreise im November unverändert geblieben, hieß es weiter.
Gewerkschaften: Schäuble höhlt Mindestlohn aus - DGB droht
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) höhlt nach Darstellung der Gewerkschaften aus Spargründen den Mindestlohn von 8,50 Euro für Hunderttausende Arbeitnehmer aus. "Dass es Unternehmen gibt, deren Geschäftsmodell im Kern auf Lohndumping basiert, ist nicht überraschend", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske am Donnerstag in Berlin. Nun mache sich aber sogar Schäuble dafür zum Steigbügelhalter.
Bundesländer stellen Regelungen zur Sonntagsarbeit auf den Prüfstand
LEIPZIG - Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Begrenzung der Sonntagsarbeit in Hessen wollen auch andere Bundesländer ihre Regelungen überprüfen. Einzelne Länder wie Mecklenburg-Vorpommern kündigten in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur sofortige Konsequenzen an. "Wir haben auf diesen Richterspruch gewartet. Er bringt Rechtssicherheit", sagte am Donnerstag ein Sprecher des Schweriner Sozialministeriums. Das Land wolle seine Bedarfsgewerbeverordnung zur Sonntagsarbeit gleich im neuen Jahr überarbeiten.
Gabriel legt sich mit SPD-Linken an - Ja zum Kanada-Freihandelsabkommen
BERLIN - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel gibt trotz heftig umstrittener Schutzklauseln für Konzerne grünes Licht für das Handelsabkommen Ceta zwischen der EU und Kanada. "Wenn der Rest Europas dieses Abkommen will, (...) dann wird Deutschland dem auch zustimmen. Das geht gar nicht anders", sagte er am Donnerstag im Bundestag.
Nahles will auch für Ältere und Migranten mehr gute Jobs
BERLIN - Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will die gute Arbeitsmarktlage mit längerfristig wirksamen Hilfen für benachteiligte Gruppen unterstützen. Ziel sei, "dass wir diese hohe Beschäftigung weiter verstetigen und halten", sagte sie am Donnerstag in Berlin. So ziele eine Initiative zur Fachkräftesicherung vor allem auf Frauen, Ältere und Migranten. Vielen jungen Menschen müsse außerdem besser beim Übergang von der Schule in die Ausbildung geholfen werden. Dazu komme Anfang des neuen Jahres eine Berufseinstiegsbegleitung. 115 000 junge Menschen würden davon im kommenden Jahr profitieren. Der am Montag anstehende Integrationsgipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) befasse sich zentral mit den Chancen von Migranten auf dem Arbeitsmarkt.
Vorwürfe gegen Rajoy wegen Korruptionsaffäre bei Spaniens Konservativen
MADRID - Nach dem Rücktritt seiner Gesundheitsministerin Ana Mato wegen eines Korruptionsskandals steht der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy im Kreuzfeuer der Kritik. Die Oppositionsparteien sprachen der konservativen Rajoy-Regierung fast geschlossen die Fähigkeit ab, die Korruption zu bekämpfen. Mato war zurückgetreten, nachdem die Justiz ihr zur Last gelegt hatte, von einem Korruptionsskandal in der Volkspartei (PP) finanziell profitiert zu haben.
Studie: Ausländer füllen deutsche Sozialkassen
BERLIN - In Deutschland lebende Ausländer zahlen insgesamt deutlich mehr Steuern als sie an Sozialleistungen vom Staat beziehen. Dies zeigt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Die 6,6 Millionen Menschen ohne deutschen Pass sorgten danach allein 2012 in den Sozialkassen für einen Überschuss von insgesamt 22 Milliarden Euro, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie.
Bei Ministerpräsidententreffen keine Einigung über 'Soli' in Sicht
POTSDAM - Beim Sondertreffen der Ministerpräsidenten in Potsdam zeichnet sich keine Einigung für den Solidarzuschlag und den Länderfinanzausgleich ab. "Wir werden ganz sicher heute nicht zu finalen Lösungen kommen", sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) vor Beginn der Konferenz am Donnerstag in Potsdam.
Ökonomen fordern Reformen von Paris und Investitionen von Berlin
PARIS - Wirtschaftsexperten fordern weitere Reformen in Frankreich und mehr Investitionen in Deutschland. Die Ökonomen Henrik Enderlein und Jean Pisani-Ferry präsentierten am Donnerstag in Paris ein 43 Seiten umfassendes Papier für die Wirtschaftsminister Emmanuel Macron und Sigmar Gabriel (SPD).
Streik in Griechenland - Fähren und Flieger stehen still
ATHEN - Aus Protest gegen die Sparpolitik der Regierung haben die griechischen Gewerkschaften am Donnerstag den Flug-, Bahn- und Fährverkehr sowie Ministerien und andere Behörden lahmgelegt. Der eintägige Ausstand richtete sich auch gegen den Abbau des Sozialstaats und die hohe Arbeitslosigkeit.
Herbstaufschwung drückt Arbeitslosigkeit fast auf historisches Tief
NÜRNBERG - Monat der Rekorde auf dem deutschen Arbeitsmarkt: Die ausklingende Herbstbelebung hat im November nicht nur die Zahl der Arbeitslosen fast auf einen historischen Tiefstand gedrückt. Zugleich rangiert Deutschland bei der Bekämpfung der Erwerbslosigkeit nach jüngsten Daten zum ersten Mal europaweit auf Platz eins, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Mit der europaweit niedrigsten Arbeitslosenquote löste Deutschland laut der europäischen Statistikbehörde im September den langjährigen Spitzenreiter Österreich ab. Auch bei der Zahl der Erwerbstätigen blieb der deutsche Arbeitsmarkt auf Rekordkurs.
Licht und Schatten bei Geschäftsklima in Ostdeutschland
DRESDEN - Die Stimmung der ostdeutschen Wirtschaft hat sich leicht verbessert. "Die ostdeutschen Unternehmen sind mit ihren derzeitigen Geschäften zufriedener als im Vormonat", gab das Dresdner Ifo-Institut am Donnerstag bekannt. Viermal in Folge war zuvor eine Verschlechterung des Klimas registriert worden. "Jedoch haben sich die ungünstigen Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate abermals eingetrübt", hieß es weiter. Der November bringe zumindest kurzzeitig eine Entlastung für die schwächelnde Konjunktur im Osten. Das Ifo-Geschäftsklima für Ostdeutschland basiert auf etwa 1200 Angaben von Firmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, Bauhauptgewerbe sowie aus dem Groß- und Einzelhandel.
GfK: Deutsche stecken im Schnitt 285 Euro in Weihnachtsgeschenke
FRANKFURT - Deutschlands Verbraucher zeigen sich zu Weihnachten
spendabel: 285 Euro wollen sie nach einer Erhebung der GfK
Athen schließt längere Verhandlungen mit Troika nicht aus
ATHEN - Die Gespräche zwischen der griechischen Regierung und den Geldgebern des Landes über den Stand der griechischen Sparbemühungen könnten sich bis ins neue Jahr hinziehen. Ziel Athens sei zwar, sich bis Ende des Jahres mit den Geldgebern über den Abschluß des laufenden Sparprogramms zu einigen. "Wenn aber aus technischen Gründen manche Verfahren nicht vollendet werden sollten, dann kann es eine Verlängerung geben", sagte der griechische Vizeregierungschef Evangelos Venizelos Reportern in Athen am Donnerstag.
Steinmeier wirbt für TTIP-Abkommen
BERLIN - Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat sich für das geplante Freihandelsabkommen mit den USA stark gemacht. Beim Wirtschaftsgipfel der "Süddeutschen Zeitung" in Berlin sagte Steinmeier am Donnerstag, TTIP sei mehr als Freihandelsabkommen. Es handle sich dabei um den Versuch, mit einem der wichtigsten Partner die Regeln und Standards der Globalisierung zu prägen. "Wenn wir sie nicht prägen, (...) dann werden sie andere prägen", warnte der Außenminister. Als exportorientiertes Land profitiere Deutschland überdurchschnittlich stark von internationalen Regeln.
Gewerkschaften: Schäuble höhlt Mindestlohn aus
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) höhlt nach Ansicht der Gewerkschaften für hunderttausende Arbeitnehmer mit Niedriglöhnen den Mindestlohn von 8,50 Euro aus. Laut Verordnung aus seinem Ministerium müssten die Arbeitgeber künftig nur die Dauer, nicht aber den konkreten Beginn und das Ende der Arbeitszeit erfassen. Das sei eine Einladung, die Zeit falsch zu erfassen, so die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Donnerstag in Berlin. Schäuble wolle Kontrollen sparen. "Der Sinn ist einzig und allein die Förderung der Umgehung des Mindestlohns", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske. DGB-Chef Reiner Hoffmann forderte den Stopp der Verordnung.
IG Metall fordert in Tarifrunde 5,5 Prozent mehr Geld
FRANKFURT - Die IG Metall zieht mit einer Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld in die Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie. Zudem verlangt die Gewerkschaft bezahlte Teilzeit für Ältere und Beschäftigte, die sich weiterbilden wollen. Das beschloss der IG-Metall-Vorstand am Donnerstag endgültig, wie die Gewerkschaft in Frankfurt mitteilte. Der Tarifvertrag für die insgesamt etwa 3,7 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie läuft zum Jahresende aus und wird dann zunächst regional verhandelt. Die ersten Verhandlungen sind laut Gewerkschaft für den 14. Januar in Baden-Württemberg und Bayern geplant.
EZB: Schwaches Wachstum erhöht Finanzrisiken
FRANKFURT - Die maue Konjunktur im Euroraum stellt aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) ein erhebliches Risiko für das Finanzsystem dar. Die wirtschaftliche Erholung verlaufe schwach, fragil und unstetig, heißt es im Finanzstabilitätsbericht der Notenbank vom Donnerstag. Eine Gefahr sieht die EZB in der anhaltenden "Jagd nach Rendite" unter Investoren. Diese Jagd ist nicht zuletzt eine Folge der Niedrigzinspolitik aller großen Notenbanken. Zurzeit sei der Stress im Finanzsystem aber so gering wie letztmalig 2007, also vor der weltweiten Finanzkrise.
Draghi bekräftigt erneut Bereitschaft zu weiteren EZB-Maßnahmen
HELSINKI - EZB-Chef Mario Draghi hat erneut die Bereitschaft zu weiteren Maßnahmen im Kampf gegen die Konjunkturflaute und die zu niedrige Inflation bekräftigt und damit jüngste Aussagen vom vergangenen Freitag unterstrichen. Der gesamte EZB-Rat sei falls notwendig zu weiteren außergewöhnliche Maßnahmen bereit, sagte Draghi am Donnerstag vor dem finnischen Parlament in Helsinki. Zur Ausgestaltung der möglichen neuen Maßnahmen machte Draghi mit Verweis auf die Schweigeperiode vor der Zinsentscheidungen der EZB in der kommenden Woche keine Angaben.
Eurozone: Geschäftsklima hellt sich überraschend weiter auf
BRÜSSEL - Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im November überraschend weiter verbessert. Der Business Climate Indicator (BCI) stieg um 0,12 Punkte auf 0,18 Zähler, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang auf 0,02 Punkte erwartet. Die Kommission revidierte zudem den Wert aus dem Vormonat auf 0,06 Zähler nach zunächst 0,05 Punkten. Im September hatte der Wert bei 0,02 Punkten noch den niedrigsten Stand seit Oktober 2013 erreicht.
Eurozone: Wirtschaftsstimmung hellt sich geringfügig auf
BRÜSSEL - Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im November leicht aufgehellt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg um 0,1 Punkte auf 100,8 Zähler, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einer Eintrübung auf 100,3 Punkte gerechnet. Die Entwicklung in den Wirtschaftsbereichen fiel uneinheitlich aus: In der Industrie und im Einzelhandel war die Stimmung besser, Verbraucher und Baubranche waren etwas schlechter gestimmt.
EZB: Geldmenge wächst verhalten - Kreditvergabe schrumpft langsamer
FRANKFURT - Die Geldmenge im Euroraum wächst nach wie vor verhalten, während die Kreditvergabe weiter schrumpft. Das zeigen neue Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Donnerstag. Die breite Geldmenge M3 lag im Oktober 2,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Dies entspricht dem Wachstum im Vormonat, lag aber unterhalb der Markterwartungen von plus 2,6 Prozent.
Italien: Geschäftsklima hellt sich überraschend weiter auf
ROM - Die Stimmung in italienischen Unternehmen hat sich im November überraschend weiter aufgehellt. Der Indikator des Geschäftsklimas stieg von revidiert 96,1 Punkten im Vormonat auf 96,3 Zähler, wie die italienische Statistikbehörde am Donnerstag in Rom mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang auf 95,9 Punkte gerechnet. Ursprünglich hatte der Vormonatswert bei 96,0 Punkten gelegen.
Griechenland streikt - Fähren und Flieger stehen still
ATHEN - Aus Protest gegen die Sparpolitik der Regierung in Athen haben die griechischen Gewerkschaften am Donnerstag den Flug-, Bahn- und Fährverkehr lahmgelegt. Der eintägige Ausstand der Griechen richtet sich auch gegen die hohe Arbeitslosigkeit und den Abbau des Sozialsystems.
Spanien: Privater Verbrauch schiebt Wirtschaft an
MADRID - Die spanische Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs. Nach Zahlen des Statistikamts INE vom Donnerstag wuchs die viertgrößte Volkswirtschaft des Euroraums im dritten Quartal um 0,5 Prozent zum Vorquartal. Das entspricht in etwa dem Tempo des zweiten Quartals. Im Jahresvergleich erhöhte sich die Wirtschaftsleistung um 1,6 Prozent. Eine erste Schätzung von Ende Oktober wurde damit bestätigt.
Spanien: Preise fallen stärker als erwartet
MADRID - In Spanien hat sich der Preisrückgang auf Verbraucherebene wieder verstärkt. Nach Daten des Statistikamts INE vom Donnerstag lag das für europäische Zwecke harmonisierte Preisniveau (HVPI) im November 0,5 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor. Im Vormonat waren die Preise nur um 0,2 Prozent gesunken. Volkswirte hatten für Oktober mit einer Inflationsrate von minus 0,3 Prozent gerechnet.
Chinas Notenbank versorgt Geschäftsbanken mit Geld
PEKING - Chinas Notenbank hält weiter am Kurs der geldpolitischen Lockerung fest. Nach der überraschenden Zinssenkung der vergangenen Woche wurden am Donnerstag eine weitere Maßnahme bekannt, die darauf abzielt, die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wieder stärker in Schwung zu bringen. Demnach wird die Zentralbank im Verlauf des Tages keine Rückkaufgeschäfte am Geldmarkt durchführen. Dies hat zur Folge, dass Notenbankkredite an die Geschäftsbanken nicht wieder eingesammelt werden. Dadurch wird die Liquidität im Finanzsektor erhöht./rob/jsl
AXC0241 2014-11-27/17:32