Nachdem die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ihre Fördermenge nicht gekürzt hat, sind die Ölpreise am Donnerstag um über fünf Dollar eingebrochen. So sank der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Januar um 5,14 Dollar auf 72,57 Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit September 2010. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 4,90 Dollar auf 68,76 Dollar. Erstmals seit Juni 2010 fiel der US-Ölpreis damit unter die Marke von 70 Dollar.
Trotz des jüngsten Absturzes der Ölpreise will die Opec ihr bisheriges Förderziel von 30 Millionen Barrel am Tag nicht kürzen. Darauf verständigten sich die Energieminister der zwölf Mitgliedstaaten in Wien. "Wir wollen abwarten, wie sich der Markt entwickelt", sagte Opec-Generalsekretär Abdalla El-Badri. Vor allem Saudi-Arabien hatte sich gegen eine Förderkürzung ausgesprochen, während dies Länder wie Venezuela ausdrücklich gefodert hatten.
"Die OPEC hält an der Förderquote fest und befeuert damit den Preisverfall", kommentierte Rohstoff-Analyst Frederik Kunze von der NordLB. "Die heutige Ankündigung kann als Indiz dafür gewertet werden, dass der Länderverbund erheblich an Marktmacht eingebüßt hat." Der Preisverfall könnte zudem spürbaren Gegenwind für die Frackingindustrie in den USA bedeuten.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist erneut gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 73,70 US-Dollar. Das waren 58 Cent weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jsl/he
AXC0254 2014-11-27/18:05