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Analyse: Aktie Osram

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie letzte Woche angekündigt, möchte ich heute die Osram Aktie genauer unter die Lupe nehmen.

Wie Sie vielleicht wissen, war Osram bis 2013 eine 100%ige Tochter der Siemens AG. Eigentlich wollte die Mutter Siemens ihre Tochter Osram im Jahr 2011 an die Börse bringen, diese Pläne wurden dann aber aufgehoben bzw. verschoben.

Osram: Die ehemalige Mutter Siemens hält nur noch weniger als 20% der Aktien

Es kam dann im Jahr 2013 zum Börsengang von Osram, und zwar im Rahmen einer "Abspaltung" von Siemens. Dies bedeutete, dass damalige Siemens-Aktionäre (ein Stichtag wurde festgelegt) für je 10 Siemens-Aktie eine Osram-Aktie erhielten, kostenlos. Die Mutter = Siemens AG hielt danach nur noch rund 17% der Osram-Aktien. Die Aktien des Unternehmens sind damit breit gestreut.

Osram (oder eigentlich "Osram Licht AG", wie das Unternehmen offiziell heißt) ist ein Spezialist für Beleuchtungsmittel. In 15 Staaten weltweit werden in 39 Fabriken von Osram Leuchtmittel hergestellt.

Am 8. Juli 2013 war es dann soweit: Die Osram-Aktie wurde in den Börsenhandel aufgenommen, die erste Notiz lag bei 24 Euro je Aktie.

Seitdem hat sich der Osram-Aktienkurs durchaus volatil entwickelt, wie der folgende Chart zeigt:

Kursverlauf Osram-Aktie in den letzten 12 Monaten

Kursverlauf Osram Aktie


Quelle: Finanzen100

"Die moderne Welt der LED-Beleuchtung" - das ist einer der Slogans, mit denen Osram für sich selber wirbt. Und diese Aussage passt durchaus.

Nach der Aufnahme in den Börsenhandel sah es für die frischgebackenen Osram-Aktionäre monatelang gut aus. Bis ungefähr März 2014 - als der Kurs die Marke von 50 Euro kurzfristig leicht überschritt. Damit hatte sich der Kurs innerhalb von 9 Monaten mehr als verdoppelt.

Der Chart zeigt, dass es danach ganz anders weiterging: Von seinem Hoch bei rund 50 Euro aus halbierte sich der Kurs bis Herbst 2014, als er bei gut 25 Euro stand.

Seitdem hat sich die Notierung etwas erholt - doch war das jetzt eine erfolgreiche Bodenbildung? Würden die Fundamentaldaten einen neuen Aufwärtstrend stützen?

Konkret:

Fundamental sah es zuletzt bei Osram eher durchwachsen aus. Das Geschäft mit LEDs ist sicherlich ein 1a Wachstumsmarkt - doch dort tobt auch ein starker Preiskampf, entsprechend sind die Margen gering. Statt "Expansion" hieß es bei Osram deshalb zuletzt "Sparrunde".

Bis zu 7.800 Arbeitsplätze weltweit könnten bei Osram bis zum Geschäftsjahr 2017 abgebaut werden. Hier die Eckdaten für die Quartalszahlen (für das Quartal, welches am 30. Juni endete):

Eckdaten Quartalszahlen bei Osram

  • Umsatz von rund 1,2 Mrd. Euro: Ein Rückgang vom 5,9% gegenüber dem Umsatz im entsprechenden Vorjahresquartal
  • EBITDA: 136,8 Mio. Euro, ein Zuwachs von 22,4% gegenüber dem Vorjahresquartal
  • Verwässertes Ergebnis pro Aktie: 0,41 Euro (nach 0,11 Euro im Vorjahresquartal)

Die Entwicklung beim Ergebnis sieht grandios aus - allerdings waren im Vorjahreszeitraum auch außerordentliche Kosten für den Konzernumbau angefallen, die nun weggefallen sind.

Der zurückgegangene Umsatz sieht jedenfalls nicht erfreulich aus. Das Geschäft mit den LED-Leuchtdioden ist wie erwartet weiter gewachsen - dafür ist aber das Geschäft mit den "herkömmlichen Leuchtmitteln", wie es bei Osram heißt, stark geschrumpft.

Natürlich, die alten Glühlampen werden weniger verkauft bzw. deren Verkauf ist weltweit in immer mehr Regionen auch eingeschränkt/verboten worden.

Leuchtmittel von Osram

Leuchtmittel Osram

Leuchtmittel von Osram - wie Sie wohl fast jeder von uns kennt. Quelle: Wikipedia

Gewinn pro Aktie: Solide, KGV rund 16

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres lag der Gewinn pro Aktie bei Osram bei 1,69 Euro.

Quelle: Osram Quartalsbericht

Wenn im letzten Quartal nochmals ca. 0,40 Euro pro Aktie hinzukommen würden, dann lägen wir bei 2,09 Euro pro Aktie. Auf Basis des aktuellen Kurses errechnet sich damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 16.

Der Umsatz liegt bei rund 5,3 Mrd. Euro pro Jahr - das Unternehmen hat eine Marktkapitalisierung von rund 3,6 Mrd. Euro.

Damit errechnet sich eine recht günstige (da unter 1,0) liegende Kurs-Umsatz-Bewertung von 0,68.

Mein Fazit: Sie sehen schon, so ganz überzeugen mich die Fundamentaldaten von Osram nicht. Die Bewertung ist "eigentlich" in Ordnung. KUV von unter 1,0 und ein KGV von 16 ist für einen der Marktführer in einem Wachstumssektor sicher nicht zu teuer. Aber, und dieses aber ist nicht klein: In dem Markt sehen wir auch einen harten Preiskampf. Die Chinesen produzieren auch da eben günstig. Und was nützen höhere Absatzzahlen, wenn mit LEDs rote Zahlen geschrieben werden?

Klarstellung

Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger.

Und hier noch das Zitat zum Tag:

"Wer in die Rufweite des Todes kommt, der lauscht tiefer in das Leben hinein."
- Klaus Hurtz

Da ich morgen auswärtige Termine habe, gibt es die nächsten Texte von mir voraussichtlich am Mittwoch. Bis dahin, und erfolgreichen Wochenstart!

Ihr

Michael Vaupel

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