Amerikaner werden Ölproduktion nicht senken Stark fallende Ölpreise erhöhen den Druck auch für amerikanische Energiekonzerne. Sie haben ihrerseits durch eine starke Erhöhung des Angebots dazu beigetragen, die weltweit verfügbare Menge an Rohöl zu erhöhen. Bis zum Ende des kommenden Jahres wird die amerikanische Ölproduktion dank Fracking und Schieferöl gegenüber dem Stand vor zehn Jahren um fünf Millionen Barrels/Tag gestiegen sein. Experten rechnen damit, dass amerikanische Ölkonzerne ihre Neuinvestitionen zurückfahren, die Produktion bestehender Bohrtürme aber nicht einschränken werden. Dies werde nicht dazu führen, dass die Ölförderung sinke, sagt ein Analyst von RBC Capital Markets. "Niemand wird laufende Bohrtürme stilllegen", heißt es da. Es werde lediglich "weniger Investitionen kommendes Jahr" geben. Die Ölbohrungen auf dem Festland in den Vereinigten Staaten könnten im kommenden Jahr um 15% sinken. Andere gehen sogar von einem Rückgang um ein Viertel aus. Das New Yorker Energy Management Institut ist der Auffassung, dass die amerikanische Ölindustrie in einem Preiskampf den längeren Atem besitze, als hochpreisig produzierende Länder wie Venezuela, der Iran oder Ecuador. "Die amerikanische Ölindustrie geht davon aus, wie wir auch, dass die OPEC das nicht lange durchstehen wird." Analysten von SG Commodities Research merken an, dass die OPEC während ihrer Pressekonferenz in der vergangenen Woche gänzlich auf diplomatische Sprache verzichtet habe. "Die Botschaft war, kurz und bündig: Es gibt keine Kürzung. Ende der Geschichte, das ist ziemlich deutlich." Die Entscheidung der OPEC sei "uneingeschränkt bärisch", heißt es in der Studie von SG, die am Montag veröffentlicht wurde. Die OPEC und Saudi Arabien würden ab sofort kein Mechanismus mehr sein, um das Angebot am Ölmarkt zu stabilisieren. Ab sofort würden die Preise dafür sorgen müssen, das Angebot auf dem weltweiten Ölmarkt wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Mini Futures
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