Amazon.com - Zwischen Weihnachtsgeschäft und Tarifverhandlungen Der international führende Online-Versandhändler Amazon.com blickt hoffnungsvoll auf das Weihnachtsgeschäft, denn das Konsumklima in Deutschland ist gemäß Analysten zurzeit mächtig im Auftrieb. Marktforscher rechnen für den Dezember mit einer Zunahme auf 8,7 Punkte, was 0,3 Punkte höher liegt als im November. So will der deutsche Konsument dieses Jahr gemäß Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) durchschnittlich 447 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben und alleine der Onlinehandel soll nach Prognosen von Branchenexperten rund 10 Mrd. umsetzen. Dies würde ein Umsatzplus von gut 18 Prozent bedeuten. Die Vorweihnachtszeit ist für die Onlinehändler nach Analystenmeinungen eine jährliche Goldgrube. So konnte das US-Unternehmen im Peak des Weihnachtgeschäftes 2013 ungefähr 426 Artikel pro Sekunde verkaufen. Der deutsche Markt ist für den amerikanischen Internethändler dabei der wichtigste und größte Auslandmarkt. Die gute Stimmung zeigte sich auch schon in den aktuellen Zahlen. Demnach steigerte Amazon in den Dezemberwochen seinen Absatz auf Jahressicht gesehen um rund 20 Prozent. Bilanz gezogen wurde auch schon vom Cyber Monday, dem wichtigsten Verkaufstag für Onlineshops im ganzen Jahr, bei dem die Händler mit einer aggressiven Rabattstrategie in der Vergangenheit ihre Hauptumsätze generieren konnten. Die Onlinehändler erwirtschafteten in der besagten Woche alleine in den USA einen beeindruckenden Umsatz von 2,65 Mrd. Dollar. Dies ist eine stattliche Steigerung von 16 Prozent im Vergleich zu Vorjahreswerten, wobei Amazon gemäß Analysten hier einen wichtigen Anteil beitragen konnte. Das groß angekündigte Vorhaben, kleine Pakete in Zukunft per Drohnen liefern zu lassen, scheint gemäß Medienberichten vorerst gescheitert. Denn die US-Flugsicherheitsbehörde FAA hat sich mittlerweile in das Vorhaben eingemischt und Amazon dazu gezwungen, die Idee vorerst auf Eis zu legen, bis weitere Abklärungen gemacht worden sind. Aber kennzeichnend für einen dynamischen Internethändler ist natürlich, auch in solchen Situationen gleich eine neue innovative Lösung zu haben. Muskelkraft statt Hightech ist hier die Devise. Für das jährliche, logistisch herausfordernde Weihnachtsgeschäft will Amazon darum die bestellten Pakete mittels Fahrradkurier ausliefern. Damit könnte die Zeit zwischen der Bestellung und dem Eintreffen des Pakets beim Kunden noch weiter verkürzt werden. Trotzdem droht Amazon in Deutschland Ungemach. Das US-Unternehmen lehnt gemäß Medienmeldungen trotz Streikandrohungen weitere Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi ab. Diese will den Druck insbesondere während des Weihnachtsgeschäfts hochhalten, um den Onlineversandhändler doch noch zum Einlenken zu bewegen. Verdi will für alle Amazon-Beschäftigten in Deutschland gleiche Konditionen wie für den Einzel- und Versandhandel durchsetzen. Nach unternehmensinternen Angaben gibt Amazon trotz des Streiks eine Liefergarantie für die versandte Ware an Weihnachten. Der Ausgang und die tatsächlichen Auswirkungen auf das Dezembergeschäft bleiben dennoch offen. Bloomberg Analystenbewertungen: Amazon.com (aktueller Kurs*: 312,50 USD) Kaufen: 31, Halten: 21, Verkaufen: 2 12-Monats-Kursziel: 359,68 USD Protect Aktienanleihe auf Amazon.com Inc. Quanto EUR
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