Angesichts der starken Kursverwerfungen der vergangenen Tage und der heute endenden Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank mag das jüngste Statement von Bundesbankpräsident Jens Weidmann nicht auf das übliche Interesse gestoßen sein. So hatte Weidmann gegenüber dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten noch einmal seinen Widerstand gegen den Kauf von Staatsanleihen bekräftigt. Und dies, obwohl die Bundesbank zehn Tage, nachdem sie bereits ihren Inflationsausblick nach unten korrigiert hatte, noch einmal eine Revision nachreichte. Für mich sah es so aus, als habe Jens Weidmann seine Position noch nie so offen und deutlich wie gestern dargelegt, und das nicht nur, weil der Bundesbankpräsident einräumte, dass selbst in Deutschland einige Monate negativer Inflationsraten möglich seien und er eine solche Entwicklung dennoch nicht als Deflation bezeichnen würde. Denn er erklärte außerdem, dass die EZB ihrem Auftrag, für Preisstabilität zu sorgen, sogar dann nachkommen würde, wenn das Inflationsziel einige Zeit nicht erreicht würde - ein Zustand, der nun bereits seit knapp zwei Jahren in der Eurozone vorherrscht.
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