Wie ein Befreiungsschlag für die RWE-Aktie
hat die doch noch erreichte Einigung über einen Verkauf der Öl- und
Gasfördertochter Dea gewirkt. Das Papier des Essener Versorgers
sprang am Freitagnachmittag um 4,53 Prozent auf 23,53 Euro nach
oben. Damit war es mit Abstand Favorit in dem in Rekordhöhen
gestiegenen, sehr festen Dax
Börsianer hatten befürchtet, dass es keinen Verkauf geben könnte, nachdem zunächst Großbritannien, wo Dea im Meer nach Öl und Gas bohrt, dem Deal nicht zustimmen wollte. Dann kam auch noch der Verfall des Ölpreises hinzu, der die Übernahme von Dea für den russischen Oligarchen Michail Fridman weniger attraktiv macht.
DZ HEBT AUF 'HALTEN'
Analyst Alberto Ponti von der französischen Großbank Societe Generale (SocGen) sieht nach der Bekanntgabe des Dea-Verkaufs nun die Bilanz von RWE auf sicherere Füße gestellt. Er nahm keine Änderungen an seinen Prognosen vor und damit auch nicht an seinem Anlageurteil, da seinen Schätzungen ein angenommener Verkaufspreis zugrunde liege, der weitgehend dem veranschlagten Unternehmenswert entsprochen habe.
DZ-Bank-Analyst Werner Eisenmann hingegen stufte die RWE-Aktie nun von "Verkaufen" auf "Halten" hoch. Allerdings begründete er dies vor allem mit den deutlichen Verlusten in letzter Zeit und beließ den fairen Wert der Aktie unverändert bei 24 Euro. Nach den Kurseinbußen sei der Anteilsschein nun attraktiver bewertet und der Verkauf von Dea nehme zudem einen signifikanten Belastungsfaktor von der Aktie. Kritisch sieht er aber weiterhin die hohe Verschuldung des Konzerns und die Schwierigkeiten bei der strategischen Neuausrichtung, die noch nicht beseitigt seien./ck/he
ISIN DE0007037129
AXC0168 2015-01-16/17:27