Von Angela Chen
Ein Krebs-Medikament rückt bei Merck & Co ins Scheinwerferlicht: Der US-Pharmakonzern will sein zentrales Produkt Keytruda aggressiver vermarkten, damit es als Mittel zur Therapie von mehr Arten von Krebs verwendet wird. Außerdem will Merck noch in diesem Jahr bei den Behörden die Genehmigung für ein Medikament gegen Hepatitis C beantragen.
Das gab der Konzern vor einem Vortrag bei einer US-Branchenveranstaltung bekannt. Die beiden Neuerungen sind Teil des Umbaus der Entwicklungseinheit, den die Führungsspitze seit Oktober 2013 vorantreibt. Merck baut internationale Forschungszentren etwa in Boston und Schanghai auf, gleichzeitig stutzt der Konzern sein Forschungsportfolio zusammen. Auch der Verkauf des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten an den deutschen Konzern Bayer war Teil der Strategie - ebenso wie diverse kleinere Abverkäufe. Mit der Strategie will Merck bis Ende 2015 pro Jahr 2,5 Milliarden US-Dollar einsparen.
Ins Zentrum der Aktivitäten des Konzerns kommen stattdessen die Krebsforschung, Medikamente gegen Hepatitis C, gegen Stoffwechselstörungen und gegen Alzheimer. Dabei ist das Management weniger an großen Übernahmen und mehr an kleineren Deals interessiert, um dem Unternehmen zu neuen Produkten zu verhelfen.
Keytruda ist für die neue Strategie essentiell. Das Krebsmedikament schaltet ein körpereigenes Protein namens PD-1 aus. Dieses Eiweiß hält das Immunsystem davon ab, Tumore zu bekämpfen. Keytruda wurde im September als erstes Medikament mit dieser Wirkungsweise von der US-Behörde FDA genehmigt. Jetzt will Merck sich die nötigen Lizenzen beschaffen, um das Medikament gegen weitere Arten von Lungenkrebs benutzen zu können.
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January 12, 2015 08:41 ET (13:41 GMT)
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