
BERLIN--Die Bundesregierung sieht weiterhin keine Anzeichen für eine Deflation in der Eurozone. "Das ist übrigens, was die Europäische Zentralbank selbst, was auch die Bundesbank sagt: Wir haben keine Deflation", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Mittwoch dem Nachrichtensender N24 in Berlin.
"Wir haben sehr niedrige Zinsen, die sind an sich auch ein Problem, überhaupt keine Frage", räumte der CDU-Politiker ein. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sei mit der besonderen Schwierigkeit konfrontiert, dass die wirtschaftliche Entwicklung in den einzelnen Ländern der europäischen Währungsunion sehr unterschiedlich sei. "Das ist ja das Grundproblem der europäischen Währungsunion: Dass wir eine Geldpolitik haben, aber eben nationale Wirtschafts- und Finanzpolitiken", sagte Schäuble.
EZB-Chef Mario Draghi werde deshalb nicht müde dafür zu werben, dass die Mitgliedstaaten ihren Teil an Verantwortung für Finanz- und Wirtschaftspolitik, Strukturreformen, Investitionen und nachhaltige Finanzpolitik leisteten. Die Bundesregierung unterstütze ihn dabei "mit aller Entschiedenheit", sagte Schäuble. "Wir können das nicht alles auf die Geldpolitik der EZB übertragen. Deswegen dürfen wir die EZB dabei auch nicht allein lassen", sagte der Minister. Die Geldpolitik selber sei die Verantwortung der Notenbank. "Da ist sie unabhängig, das macht sie gut."
Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com
DJG/stl/mgo
(END) Dow Jones Newswires
January 14, 2015 06:42 ET (11:42 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.