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MÄRKTE EUROPA/EZB treibt Aktien und Anleihen - Euro der Verlierer

Von Thomas Leppert

Die Party an den Börsen in Europa ging auch am Freitag weiter. Das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) sorgte für Kauflaune auf breiter Front. Aktien und Anleihen stiegen in ganz Europa. Damit wird die angekündigte Liquiditätsflut quasi vorweggenommen, die demnächst angelegt werden will. 1.140 Milliarden Euro hat die EZB im Rahmen ihres Quantitative Easing (QE) in Aussicht gestellt. Laut Berechnungen von MarkitEconomics druckt die EZB demnächst damit 1,4 Millionen Euro pro Minute bzw. 3.413 Euro je Einwohner der Eurozone.

Seit Bekanntgabe des QE-Programms ist der DAX um über drei Prozent gestiegen - und damit mehr als im gesamten Jahr 2014. Am Freitag schloss der Index 2,1 Prozent fester bei 10.650 Punkten. Im Tagesverlauf notierte er auf einem neuen Rekordhoch bei 10.704 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 1,8 Prozent zu auf 3.383 Punkte. Das ist der höchste Stand seit September 2008.

Ein Kursfeuerwerk erlebte die Börse in Athen. Der Index FTSE/Athex schoss um 6,5 Prozent nach oben. Am Anleihemarkt wurde gekauft, als gebe es bald keine Stücke mehr. Die Renditen bei den zehnjährigen Papieren fielen um knapp 60 Basispunkte auf 8,37 Prozent. "Die Wahlen haben ihren Schrecken nach der Bekanntgabe des QE-Programms verloren", sagte ein Händler.

Für die Kauflaune in Athen vor dem ungewissen Wahlausgang am Wochenende gab es nach Einschätzung eines Händlers zwei Gründe. Der Vorsitzende der Euro-Gruppe, Jeroen Dijsselbloem, habe sich dahingehend geäußert, dass die Eurogruppe zu einer Verringerung der griechischen Schuldenlast bereit sei. Sollte das in den Umfragen vorne liegende Linksbündnis Syriza aus den Wahlen am Sonntag als Sieger hervorgehen und dann Nachverhandlungen bestehender Programme beginnen, könnten diese dazu führen, dass Griechenland in der Eurozone bleibe.

Bundesanleihen, deren Hausse vor der EZB-Entscheidung zuletzt etwas gestockt hatte, legten zum Wochenschluss wieder kräftig zu. Zehnjährige Bundesanleihen sind auf den höchsten Stand aller Zeiten gestiegen, sie werfen nunmehr eine Rendite von nur noch 0,37 Prozent ab, 4 Basispunkte weniger als am Vortag. Die Bondkäufe der EZB in den kommenden Monaten treiben die Notierungen immer weiter in die Höhe. Bis zu fünf Jahren Laufzeit rentieren Bundesanleihen negativ, die Renditen sechsjähriger Papiere drohen ebenfalls in negatives Terrain zu rutschen.

Der Euro ist derweil klar der Verlierer und befindet sich ungebremst auf Talfahrt. Im Tagestief ist er auf unter 1,12 Dollar abgerutscht, den niedrigsten Stand seit September 2003. Allerdings wird der schwache Euro an der Börse sehr positiv gesehen, da sich damit die Position der europäischen Unternehmen im globalen Wettbewerb verbessert. "Der schwache Euro ist das beste Konjunkturprogramm, das wir momentan haben", so ein Händler.

Am europäischen Aktienmarkt gehörte der Automobilsektor zu den Favoriten. Er stieg um 2,7 Prozent, seit Anfang des Jahres liegt er bereits 14 Prozent vorne. Der Sektor gilt als sehr konjunkturabhängig und somit als Profiteur der Wertpapierkäufe durch die EZB, die auch über einen schwächeren Euro Wirkung entfalten. In den kommenden Quartalen winken der Branche daher Währungsgewinne. Für die Analysten von Morgan Stanley ist die BMW-Aktie einer der QE-Gewinner in Europa, sie schloss mit einem Plus von 4,8 Prozent bei 102,80 Euro.

Noch stärker legte der Nahrungsmittelsektor zu mit 3,3 Prozent. An der Börse wird darauf gesetzt, dass die Europäer nun mehr Geld für den Konsum ausgeben. Aus diesem Grund stieg auch der Sektor der nichtzyklischen Konsumwerte um 2,9 Prozent überproportional stark.

Der Telekomsektor profitierte davon, dass hier hohe Dividenderenditen winken, während am Anleihemarkt die Renditen vielfach schon negativ sind. Hinzu kommt Konsolidierungsfantasie in der Branche. In Madrid stiegen Telefonica um 3,4 Prozent. Sie profitierten davon, dass die in Hongkong ansässige Hutchison Whampoa deren britische Tochter O2 für 10 Milliarden Pfund übernehmen will.

An einem solchen Tag gab es aber auch große Verlierer am Aktienmarkt. So brach die Aktie der österreichischen Raiffeisen Bank International um knapp 10 Prozent ein. Immer wieder ist es ihr Geschäft in Osteuropa, das belastet. So rechnen die Analysten der Deutschen Bank mit negativen Folgen der jüngsten Schwäche von Rubel, Schweizer Franken und der ukrainischen Währung Hrywnja für Kapital und Kreditqualität.

Der Rohstoffsektor notierte als einziger im Minus und verlor 1,5 Prozent. Die Analysten von J.P. Morgan sind pessimistischer für den Sektor und haben die Kursziele gesenkt. Für die Analysten besteht kaum Aussicht auf eine Erholung der Preise im ersten Halbjahr 2015.

Adidas verteuerten sich um 3,9 Prozent, angetrieben von vorläufigen Ergebnissen für 2014. Der Sportartikelhersteller erreichte seine eigenen, im Sommer gesenkten Ziele. Der Umsatz von rund 14,8 Milliarden Euro liege über den Schätzungen der meisten Analysten, hieß es im Handel. Aktien der Deutschen Post verloren 1,4 Prozent, nachdem J.P. Morgan die Aktie auf "Neutral" abgestuft hatte. Zudem lieferte der US-Wettbewerber UPS ein enttäuschendes Ergebnis ab.

Ein glückliches Händchen bewiesen die Banker von Berenberg, die in einem so aktienfreundlichen Umfeld den Kabelnetzbetreiber Tele Columbus an die Börse gebracht haben. Die Aktie, die zu 10 Euro an Investoren platziert wurde, schloss am ersten Handelstag bei 11,25 Euro, ein Zeichnungsgewinn von gut 12 Prozent.

Index                      Schluss-  Entwicklung   Entwicklung  Entwicklung 
stand                       absolut         in %          seit 
                                                  Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50              3.382,55       +59,90         +1,8%        +7,5% 
Stoxx-50                   3.250,55       +63,58         +2,0%        +8,2% 
Stoxx-600                    370,37        +6,32         +1,7%        +8,1% 
XETRA-DAX                 10.649,58      +213,96         +2,1%        +8,6% 
FTSE-100 London            6.832,83       +36,20         +0,5%        +4,1% 
CAC-40 Paris               4.640,69       +87,89         +1,9%        +8,6% 
AEX Amsterdam                454,56        +6,79         +1,5%        +7,1% 
ATHEX-20 Athen               266,70       +16,42         +6,6%        +0,7% 
BEL-20 Bruessel            3.504,61       +47,66         +1,4%        +6,7% 
BUX Budapest              16.759,10       -17,77         -0,1%        +0,8% 
OMXH-25 Helsinki           3.292,91       +77,68         +2,4%       +10,2% 
ISE NAT. 30 Istanbul     112.833,98      -407,18         -0,4%        +6,3% 
OMXC-20 Kopenhagen           802,48        +9,51         +1,2%        +7,8% 
PSI 20 Lissabon            5.273,15       +27,44         +0,5%       +10,5% 
IBEX-35 Madrid            10.581,50       +70,90         +0,7%        +2,9% 
FTSE-MIB Mailand          20.519,75       +50,01         +0,2%        +7,9% 
RTS Moskau                   820,99        +3,85         +0,5%        +3,8% 
OBX Oslo                     549,57        +3,20         +0,6%        +4,9% 
PX Prag                      961,94        +0,90         +0,1%        +1,6% 
OMXS-30 Stockholm          1.536,39       +12,59         +0,8%        +4,9% 
WIG-20 Warschau            2.319,59        +0,14         +0,0%        +0,2% 
ATX Wien                   2.227,65        -2,44         -0,1%        +3,1% 
SMI Zuerich                8.161,16      +161,68         +2,0%        -9,2% 
 
DEVISEN  zuletzt   +/- %  Fr, 8.29 Uhr  Do, 17.49 Uhr 
EUR/USD   1,1272  -0,63%        1,1343         1,1421 
EUR/JPY   132,87  -1,01%        134,22         134,67 
EUR/CHF   0,9898   0,10%        0,9888         0,9931 
USD/JPY   117,84  -0,39%        118,31         117,87 
GBP/USD   1,5015   0,10%        1,5000         1,5047 
 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

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January 23, 2015 12:24 ET (17:24 GMT)

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