Trotz guter Vorgaben aus Europa kommt es an der Wall Street am Freitag zu kleineren Gewinnmitnahmen. Während die europäischen Börsen nach wie vor von dem Wertpapierkaufprogramm profitieren, das die Europäische Zentralbank (EZB) zur Ankurbelung von Konjunktur und Inflation am Donnerstag angekündigt hat, lässt dessen Wirkung an den US-Börsen nach.
Der Dow-Jones-Index fällt um 0,2 Prozent auf 17.779 Punkte. Der S&P-500 verliert 012 Prozent. Der Nasdaq-Composite legt dagegen um 0,3 Prozent zu.
Die US-Anleger nehmen dafür wieder stärker heimische Konjunkturdaten und Unternehmensbilanzen in den Blick. Auf der Konjunkturseite traf der Index der Frühindikatoren exakt den Ökonomenkonsens. Die Verkäufe bestehender Häuser stiegen im Dezember weniger stark als erwartet, und der Markit-Einkaufsmanagerindex sank im Januar leicht auf 53,7 Punkte von 53,9. Insgesamt zeugen die Daten aber davon, dass die USA auf einem soliden Wachstumskurs sind.
Anders als in Europa sorgt die anstehende Griechenlandwahl am Sonntag für etwas Nervosität. "Die Befürchtung ist, dass die wirtschaftlichen Probleme in Europa und Asien in die USA überschwappen. Da die EZB mehr tut als erwartet, scheint dies Teil der Problemlösungsstrategie für die ökonomischen Schwierigkeiten zu sein", sagt Marktstratege Bruce Bittles von R.W. Baird.
Nach dem Tod des saudischen Königs Abdullah gilt derweil in den USA die Aufmerksamkeit der Akteure auch dem Ölmarkt. Die Preise geben nach, weil wenig Hoffnung besteht, dass Saudi-Arabien nun seine Blockadehaltung gegen eine Senkung der Ölförderung überdenken könnte. US-Leichtöl der Sorte WTI kostet mit 45,70 Dollar je Barrel 1,3 Prozent weniger als am Vorabend.
Die US-Währung steigt derweil zum Euro immer weiter, die Gemeinschaftswährung befindet sich im freien Fall. Im Tagestief ist der Euro unter 1,12 Dollar abgerutscht, den niedrigsten Stand seit September 2003. Aktuell zeigt sich der Euro etwas erholt bei 1,1255 Dollar.
Die steile Dollaraufwertung führt zu Gewinnmitnahmen bei Gold. Die Feinunze sinkt wieder unter die Marke von 1.300 Dollar und kostet nunmehr 1.290 Dollar. Die Griechenlandsorgen stützten derweil den Rentenmarkt, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um neun Basispunkte auf 1,81 Prozent.
Am Aktienmarkt verlieren McDonald's 1,2 Prozent, nachdem die Schnellrestaurantkette im vierten Quartal alles andere als überzeugte. Allerdings soll das laufende Jahr im Zeichen der Erholung stehen. Der Konzern hat bereits Ende 2014 seinen Menüplan überarbeitet und will nun sein Umsatzwachstum wieder ankurbeln. Starbucks scheint den Geschmack der Konsumenten besser getroffen zu haben, der Titel legt um 6,3 Prozent zu. Die Kaffeehauskette hat in ihrem ersten Geschäftsquartal 2014/15 dank eines guten Weihnachtsgeschäfts deutlich mehr umgesetzt und verdient sowie die Erwartungen erfüllt.
Wieder einmal hat das Industriegeschäft dem US-Konzern General Electric (GE) zu einem höheren Gewinn leicht über Markterwartung verholfen. In die Zukunft schaut der Konzern aber vorsichtig, die Aktie steigt um 2,2 Prozent. Honeywell International ziehen um 3,7 Prozent an, der Industriekonzern wusste in der vierten Periode zu gefallen. Bank of New York Mellon enttäuschte dagegen gewinnseitig, der Wert verliert 4,4 Prozent. UPS fallen nach schwachen Geschäftszahlen um 9,5 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.779,22 -0,20 -34,76 S&P-500 2.060,36 -0,14 -2,79 Nasdaq-Comp. 4.763,53 0,28 13,14 Nasdaq-100 4.283,46 0,31 13,09 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.29 Uhr Do, 17.49 Uhr EUR/USD 1,1255 -0,78% 1,1343 1,1421 EUR/JPY 132,64 -1,18% 134,22 134,67 EUR/CHF 0,9892 0,04% 0,9888 0,9931 USD/JPY 117,83 -0,40% 118,31 117,87 GBP/USD 1,5016 0,10% 1,5000 1,5047 ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/bam
(END) Dow Jones Newswires
January 23, 2015 13:12 ET (18:12 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.