Von Tom Fairless
BRÜSSEL--Die Pharmakonzerne Novartis und GlaxoSmithKline dürfen ihre im April 2014 beschlossenen milliardenschweren Transaktionen untereinander durchführen. Die EU-Kommission genehmigte die Reihe von Deals im Gesamtwert von mehr als 20 Milliarden US-Dollar unter Auflagen.
Die Kommission teilte mit, die Übertragung der Unternehmensteile könne durchgeführt werden, wenn die Konzerne eine Reihe von Vermögenswerten verkaufen und Vertriebsvereinbarungen unterzeichnen, um die Befürchtungen einer Einschränkung des Wettbewerbs zu zerstreuen.
Die Novartis AG und GlaxoSmithKline hatten sich letztes Jahr darauf verständigt, dass die Schweizer das renditeträchtige Onkologiegeschäft der Briten für bis zu 16 Milliarden US-Dollar übernehmen. Im Gegenzug verkauft Novartis sein Impfstoffgeschäft, das geringere Margen hervorbringt, für 5,25 Milliarden Dollar an Glaxo. Zudem gründen die beiden Konzerne ein Gemeinschaftsunternehmen für verschreibungsfreie Medikamente, an dem die Briten die Mehrheit halten werden. Damit entsteht mit rund 11 Milliarden Dollar Umsatz ein neuer Gigant in dem Marktsegment.
Die Kommission befürchtete allerdings, dass die letzteren beiden Transaktionen dazu führen, dass ein wichtiger Wettbewerber von Glaxo in den Bereichen Impfstoffe und rezeptfreie Medikamente wegfällt, was europäischen Verbrauchern Preiserhöhungen bescheren könnte.
Um diese Bedenken zu zerstreuen, wird Glaxo eine Reihe von Medikamenten und Impfstoffen abstoßen. Außerdem haben sich die Briten verpflichtet, Liefervereinbarungen für zwei Impfstoffe abzuschließen.
Auch im Bereich Onkologie hatten die Kartellwächter Sorge, dass die Übernahme durch Novartis Wettbewerb und Innovation bei einer Reihe von Krebsmedikamenten einschränken könnte. Deshalb wird Novartis die Rechte an einem Krebsmittel, MEK162, an den Besitzer und Lizenzgeber Array BioPharma zurückgeben und eine weitere Arznei an Array verkaufen.
In einer separaten Entscheidung genehmigte die EU-Kommission die Übernahme von Teilen des Generika-Geschäfts von Abbott Laboratories durch Mylan für 5,3 Milliarden Dollar. Dafür müssen aber bestimmte Aktivitäten in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Irland und Italien verkauft werden.
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January 28, 2015 13:54 ET (18:54 GMT)
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