(neu: Schlusskurse)
NEW YORK (dpa-AFX) - Apple
Zeitweise sprangen die Aktien des Herstellers von iPhone, iPad
und Mac bis auf 118,12 US-Dollar hoch. Damit fehlten weniger als 2
Dollar bis zum letzten Rekordhoch Ende November 2014. Zum
Handelsschluss gewannen die Titel an der Spitze des schwächelnden
Nasdaq 100
Große Kurssprünge nach oben hatte es in der jüngsten Vergangenheit kaum gegeben. Vielmehr war es nach dem Tod des legendären Firmengründers Steve Jobs im Oktober 2011 zeitweise deutlich abwärts gegangen mit der Apple-Aktie. Der neue Vorstandschef Tim Cook, dem Kritiker unter anderem mangelnden Innovationsgeist vorgeworfen hatten, musste sich erst freischwimmen, was ihm nun gelungen zu sein scheint.
'DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG IST DER IPHONE-ERFOLG'
Mit fast 75 Millionen verkauften iPhones und einem Nettogewinn von 18 Milliarden Dollar "konnte Apple in seinem ersten Geschäftsquartal alle Erwartungen deutlich übertreffen", lobte Analyst Markus Friebel vom Analysehaus Independent Research. Begeistert schreibt auch Analyst Andy Perkins von der französischen Societe Generale: "Ein extrem starkes Zahlenwerk", das vor allem mit Blick auf China seine bereits hohen Absatzerwartungen für das iPhone noch übertroffen habe. "Der Schlüssel für Apples Erfolg ist mehr denn je der Erfolg des iPhones", hebt er hervor und sieht weiteres Potenzial vor allem durch das kräftige Absatzwachstum in China und den fortgesetzten Erfolg des App Store.
Enttäuscht hat im Weihnachtsquartal allerdings der Absatz von iPads, was SocGen-Analyst als Makel erwähnt. Bei den Tablets waren die Verkäufe im Jahresvergleich um 18 Prozent gesunken. Dabei ist Kollege Adnaan Ahmad von der Privatbank Berenberg überzeugt: "Das iPad hatte eine Chance zu glänzen", doch die sei verpasst worden. Der in die Länge gezogene Produkterneuerungszykus habe geschadet. Zudem sei es zur Kannibalisierung gekommen durch sogenannte Phablets, also besonders große internetfährige Mobiltelefone, sowie durch günstigere Android Tablets.
'ENORM STARKE VERKAUFSZAHLEN SIND TÜCKISCH'
Ahmad warnt zudem auch, dass der enorme Verkaufserfolg von Apple im abgelaufenen Quartal auch seine Tücken habe. Nun da die Kunden mit dem iPhone 6 und dem iPhone 6+ solch ein "offensichtlich tolles" Smartphone mit größerem Display und besseren Akkus hätten, dürfte die Neigung es gegen ein noch höherwertiges auszutauschen, geringer sein als im vorherigen Zyklus. "Das verheißt hinsichtlich des Absatzes nichts Gutes für Apples iPhone-Geschäft." Das kommende Geschäftsjahr 2015/16 könnte diesbezüglich "sehr tückisch" werden. Und wer daher etwa die Hoffnung in die neue Computeruhr von Apple setze, müsse bedenken: "Der Konzern müsste höllisch viele Apple Watches verkaufen, um den Umsatz auch nur stabil zu halten."/ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN US0378331005
AXC0248 2015-01-28/23:03