Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)--Die Umsätze im deutschen Einzelhandel haben im Mai moderat zugelegt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, stiegen die Umsätze nach Abzug der Inflation um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten eine Stagnation der Umsätze prognostiziert. Im April hatte es einen monatlichen Anstieg um 1,3 Prozent gegeben.
Auf Jahressicht lagen die Umsätze im Mai preisbereinigt um 0,4 Prozent niedriger. Der Mai 2015 hatte mit 23 Verkaufstagen zwei Verkaufstage weniger als der Mai 2014.
In den ersten fünf Monaten des Jahres 2015 wurde im deutschen Einzelhandel 2,4 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum.
Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus. Die Daten zum Einzelhandel unterliegen sehr häufig recht großen Revisionen.
Die deutschen Verbraucher haben sich in den letzten Monaten von geopolitischen Risiken und dem drohenden Staatsbankrott ihre Kauflaune nicht nehmen lassen. Das GfK-Konsumklima jedenfalls verzeichnete einen Höhenflug. Erst in jüngster Zeit kam es wegen der "Grexit"-Gefahr zur ersten leichten Abschwächung seit Oktober des vergangenen Jahres.
Trotz des Dämpfers beim Konsumklima bleibe der private Konsum für Deutschland aber eine wesentliche Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung, betonte GfK-Experte Rolf Bürkl vor wenigen Tagen. "Allerdings zeigt die aktuelle Entwicklung auch, dass das Konsumklima durch internationale Krisen Risiken ausgesetzt ist."
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DJG/apo/smh
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June 30, 2015 02:00 ET (06:00 GMT)
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