(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktionäre des angeschlagenen
Solarzulieferers SMA Solar
Die Aktien sprangen zeitweise bis auf 11,275 Euro hoch und
gingen letztlich mit einem Plus von 5,12 Prozent auf 10,99 Euro aus
dem Handel. Damit belegten sie weiterhin den Spitzenplatz im etwas
festeren Technologiewerte-Index TecDax
ZULETZT NUR HIOBSBOTSCHAFTEN
Anleger setzten dank der aktuellen Nachrichten wieder zunehmend auf eine Erholung der SMA-Aktien, erklärte ein Experte. Mit den steigenden Kursen würden zudem diejenigen Anleger zu Käufen gezwungen, die zuvor auf weitere Verluste gewettet hätten - das verstärkt die Aufwärtsbewegung. Börsianer sprechen hier von Deckungskäufen.
"In den letzten Monaten hat das Management mit einer Hiobsbotschaft nach der anderen aufgewartet", erinnerte sich Händler Lipkow. Die angekündigten Kostensenkungen des Wechselrichter-Herstellers sieht er als "Silberstreif am Horizont". Insgesamt werde es aber schwer für die gesamte Solarbranche bleiben, glaubt der Experte.
KOSTENSENKUNGEN ALLEIN HELFEN NICHT
Der SMA-Vorstand kündigte an, die Kosten so senken zu wollen, dass bereits ab einem Umsatz von weniger als 700 Millionen Euro Gewinne geschrieben werden können. 160 Millionen Euro soll das Sparprogramm umfassen.
"Ich denke nicht, dass nur Kostensenkungen helfen werden", warnte ein Händler. Die alles entscheidende Frage, wie das Unternehmen im Wettbewerb bestehen wolle, habe SMA Solar bislang nicht zufriedenstellend beantwortet. Mit den Wechselrichtern der Kasseler wird der Gleichstrom der Solaranlagen in Wechselstrom für den Hausgebrauch verwandelt. Schwache Verkäufe von Solaranlagen treffen den Hersteller deshalb direkt.
Für das laufende Jahr rechnet SMA Solar zwar mit einem weiteren Umsatzschwund auf 730 bis 770 Millionen Euro. Allerdings soll der operative Verlust (Ebit) auf 30 bis 60 Millionen Euro schrumpfen. Für das Jahr 2014 geht SMA Solar von einem Minus von 115 Millionen Euro aus.
AUS BLÜTEZEIT DER SOLARBRANCHE KAUM NOCH JEMAND ÜBRIG
In der Blütezeit der Erneuerbaren Energien vor fünf Jahren trug
der Technologiewerte-Index TecDax noch den Spitznamen "SolarDax".
Doch der harte Preiskampf mit den Konkurrenten aus China sowie eine
rückläufige steuerliche Förderung hat von der einst stolzen Branche
nur wenige Spieler übrig gelassen: Neben SMA Solar, deren Aktie
damals noch über 100 Euro kostete, gibt es im TecDax lediglich noch
den Spezialmaschinenbauer Manz
ISIN DE000A0DJ6J9
AXC0263 2015-01-30/18:05