Der eskalierende Konflikt zwischen
Griechenland und der Eurogruppe hat den Dax
Der Dax schloss 0,41 Prozent tiefer bei 10 694,32 Punkten. Auf
Wochensicht rettete er dennoch ein kleines Plus von 0,42 Prozent.
Auch für den MDax
EKLAT ZWISCHEN GRIECHENLAND UND EUROGRUPPE
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Zwischen der neuen griechischen Regierung und der Eurogruppe kam es vor dem Wochenende zu einem Eklat. Griechenland werde künftig nicht mehr mit den Geldgeber-Kontrolleuren der Troika zusammenarbeiten, sagte Finanzminister Gianis Varoufakis nach einem Treffen mit Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem in Athen. Das auferlegte Sparprogramm sei nicht in die Tat umsetzbar. Damit ging er auf direkten Konfrontationskurs zu den Euroländern. Dijsselbloem forderte die Links-Rechts-Regierung auf, ihre Versprechen einzuhalten.
RÜCKSCHLAG WAR ÜBERFÄLLIG
Weitere Belastungen für den Dax sah Marktanalyst Andreas Paciorek von CMC Markets in der "noch schwächer als bereits erwarteten Eurozonen-Inflationsentwicklung". Da die Europäische Zentralbank (EZB) mit dem beschlossenen Anleihe-Kaufprogramm ihre Geldpolitik schon gelockert habe, blickten die Anleger nun verstärkt auf die US-Konjunkturdaten. Im Schlussquartal war die weltgrößte Volkswirtschaft nicht so stark wie erwartet gewachsen.
Andere Experten betonten die Verwundbarkeit des Dax, der seit seinem Tief Mitte Oktober um bis zu fast 30 Prozent zugelegt hat. Das Plus seit Jahresbeginn beträgt knapp 9 Prozent. Ein Rückschlag sei nach dem starken Anstieg überfällig gewesen, sagten Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin "Index-Radar" und Marktanalyst Daniel Saurenz von Feingold Research übereinstimmend.
GEWINNMITNAHMEN BELASTEN VW - TELEKOM SCHWACH
Im Dax rutschten die Vorzugsaktien von Volkswagen
Die Aktien der Deutschen Telekom gehörten mit minus 1,32 Prozent
zu den größten Verlierern. Ein Börsianer sah die Ergebnisse der
Mobilfunk-Auktion in den USA als mögliche Belastung. Dort hatte der
verzweifelte Kampf um Mobilfunk-Kunden den Preis für neue Frequenzen
auf einen Rekordwert getrieben. Zu den Bietern gehörte die
Telekom-Tochter T-Mobile US
LUFTHANSA DANK FANTASIE BESSER ALS DER MARKT
Die Papiere der Lufthansa
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,28 (Vortag: 0,29) Prozent. Der Rentenindex Rex verharrte bei 140,03 Punkten. Der Bund-Future gewann 0,56 Prozent auf 159,43 Punkte. Der Euro stand bei 1,1292 US-Dollar. Zuvor hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,1305 (1,1315) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,8846 (0,8838) Euro./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0007203275 DE0008467416
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